Seinen Namen hat der Rabet einem Areal zu verdanken, das zum Rittergut Schönefeld gehörte. Einst Ödland, wird es ab Mitte des 17. Jahrhundert landwirtschaftlich genutzt. Der Historiker Erich Wustmann setzte sich einst dafür ein, dass der alte Name mit der Bebauung erhalten bleibt. Eine benachbarte Straße trägt nach wie vor den Namen Rabet.
Ein Stadtteilpark für den Leipziger Osten
Die Stadt Leipzig, die Neuschönefeld im Jahr 1890 eingemeindet hat, braucht vor allem Wohnungen. Die Häuser entstehen dicht an dicht, große Grünanlagen wie in anderen Stadtteilen gibt es dagegen nicht. Viele Innenbereiche werden zudem von Gewerbetreibenden genutzt.
Die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg übersteht das Areal ohne riesige Zerstörungen. Doch in den Jahren der DDR verfällt die Altbausubstanz zusehends. Deshalb beschließt die Stadtverwaltung, Häuser mit Wohnungen und Gewerbeflächen abzureißen und einen Stadtteilpark für den Leipziger Osten anzulegen. Der Abriss startet 1976, um eine große freie Fläche mit Spiel- und Sportmöglichkeiten zu schaffen. Die Fläche wird in den Jahren zwischen 2004 und 2007 erweitert, um das Wohnumfeld zu verbessern. Das Berliner Landschaftsarchitekturbüro Lützow 7 wird Sieger eines Gutachterverfahrens. Mehr Grün, mehr Freiräume lautet das Credo.
Heute ist der Stadtteilpark etwa 9,6 Hektar groß. Und er bietet genügend Platz für spielende Kinder, Spaziergänger, sportlich aktive Jugendliche, Erholungssuchende auf den Bänken, Inliner und vieles mehr.
Geplant ist, einen kleinen Teil des Parkplatzes an der Eisenbahnstraße, am Eingang zum Rabet, zu einem multifunktionalen Stadtplatz umzugestalten. Dadurch entstehen zusätzliche Angebote für Spiel, Bewegung und Begegnung.
Eine Amöbe durchzieht den Park
Der Stadtteilpark ist hügelig angelegt. Eine große offene Wiese befindet sich im Zentrum des Geländes. Bäume- und Sträucher sind in den Randbereichen angeordnet. Der gesamte Park wird von einer Amöbe durchzogen. So haben die Planer den etwa einen Kilometer langen Rundweg im Park getauft. Er führt vorbei an den unterschiedlichen Bereichen für Sportarten wie Inlineskating, Basketball und Volleyball. Und natürlich an den Spielplätzen, die beispielsweise mit einem hölzernen Kletterschiff oder einer Spinne, einem Seil-Klettergerüst, ausgestattet sind.
Im Park liegt der Offene Freizeittreff „Rabet“, bereits 1986 als Jugendtreff gebaut und später saniert, der mit seinem Multifunktionssaal auch Platz für Veranstaltungen bietet. Im direkten Umfeld gibt es eine Grundschule sowie verschiedene Sportangebote. Am Rande des Parks errichtete die Stadt Leipzig eine neue Vereinssport- und Freizeithalle, die im April 2013 eingeweiht wurde. Die historische Halle in der Konradstraße brannte im März 2008 fast vollständig ab. Die Ruine musste abgerissen werden.
Neu gebaut wurde bis Sommer 2025 das Sportbad am Rabet. Die neue Schwimmhalle entstand am westlichen Eingang zum Park auf dem Otto-Runki-Platz.
Seit November 2018 ist der Stadtteilpark Rabet ein Teil der Leipziger Waffenverbotszone. Er gilt als Kriminalitätsschwerpunkt und vor allem als Umschlagplatz für Drogen. Davon ist tagsüber in der Regel wenig zu spüren. Der Stadtteilpark Rabet hat sich längst zu einem beliebten Treffpunkt in einem multikulturell bunt gemischten Einzugsgebiet entwickelt.
Stand: 07.06.2025