AMANO Home Leipzig

Nikolaistraße 59 / Ecke Richard-Wagner-Straße | Ortsteil: Zentrum

Ende Juni 2023 öffnete das AMANO Home Leipzig seine Türen. Das Apartmenthotel, das sich gegenüber dem Hauptbahnhof befindet, ist ein idealer Ausgangspunkt für Kurz- und Langzeitaufenthalte in Leipzig. Das Hotel bietet 55 stilvoll eingerichtete Apartments, die mit Wohnküche und Wohnbereich ausgestattet sind. Mit verschiedenen Zimmerkategorien von M bis XL ist für jeden Gast etwas dabei. 

Geschichtsträchtiges Objekt: das Harmelin Haus


Der Sitz des AMANO Home Leipzig befindet sich im 1913/14 erbauten
Harmelin Haus. Das traditionsreiche Geschäftshaus besitzt eine aufwändig gegliederte Muschelkalksteinfassade im Reformstil und wird durch mehrere Erker und reichen Bauschmuck aufgelockert. Erbaut wurde es nach Entwürfen des Leipziger Architekten Emil Franz Hänsel. Nach seiner Eröffnung diente das Harmelin Haus vor allem als Pelzgewerbehaus mit attraktiver Ladenzone. Benannt wurde es nach der ehemaligen Leipziger Pelzwarenhandelsfirma Marcus Harmelin.

Urbanes Wohnerlebnis und modernes Industriedesign


Das AMANO Home Leipzig ist bereits das zweite Apartmenthotel des Berliner Hotelunternehmens Amano Group, zu der aktuell zwölf Hotels sowie zahlreiche Restaurants und Bars gehören. Es bietet Gästen ein urbanes Wohnerlebnis mit modernem Innendesign, bei dem die Vorteile einer eigenen Wohnung mit Hotelkomfort verbunden werden. Alle Apartments verfügen über eine voll ausgestattete Wohnküche mit Kochfeld, Mikrowelle, Kühlschrank, Kaffeemaschine und Wasserkocher. Einige Apartments bieten zudem ein offenes Badezimmer oder einen Balkon, von dem die Gäste eine einzigartige Aussicht auf die
Nikolaistraße im Herzen Leipzigs genießen können. Neben einem Lounge-Bereich sind die Apartments je nach Zimmerkategorie zusätzlich mit einem Schlafsofa ausgestattet. Der Check-In und Check-Out erfolgt vollständig digitalisiert.

Das Highlight des Hotels ist das 80 Quadratmeter große Penthouse Apartment mit einer modernen Wohnküche und einem gemütlichen Lounge-Bereich, welcher nahtlos an den Schlafbereich mit freistehender Badewanne angrenzt. Das Penthouse Apartment eignet sich unter anderem perfekt für Events mit 10 bis 25 Personen.

Amano Group investiert weiter in Leipzig


Direkt neben dem AMANO Home Leipzig entsteht ein weiteres Hotel der Gruppe mit 274 Zimmern, das 2026 eröffnen soll. Das
Hotel Amano Leipzig wird außerdem ein Restaurant im Erdgeschoss, eine Skybar mit Kaminzimmer in der 7. Etage, eine Dachterrasse und ein großes Conference Center umfassen. Das Restaurant unter dem Namen Joseph wird das zweite seiner Art sein und bietet Gästen eine innovative israelische Küche kombiniert mit der pulsierenden, lebendigen Stimmung Tel Avivs.

Die Amano Group wurde von den Familien Süsskind, Schiff und Rokeach gegründet und ist eine Hotelgesellschaft mit Sitz in Berlin. Sie eröffnete im August 2009 mit 30 Mitarbeitern. Im Jahr 2024 arbeiteten in der Gruppe über 550 Personen. Zur Gruppe gehören aktuell zwölf Hotels in Leipzig, Düsseldorf, München, London und Berlin. Weitere Hotels sind unter anderem in Hamburg, München und Boston geplant. Gastronomisch setzt die Hotelgruppe Trends und ist für ihre innovativen Konzepte bekannt. Ziel ist es, die Einheimischen mit den Touristen zu verbinden. So gehörte die Dachterrasse des Hotels Amano in Berlin zu den ersten Terrassen mit Bar.

Stand: 14.06.2024

Hotel Astoria

Willy-Brandt-Platz 2 / Gerberstraße / Kurt-Schumacher-Straße | Ortsteil: Zentrum

Noch heute schwärmen viele von einem Hotel, dessen Stern erstmals mitten im Ersten Weltkrieg aufleuchtet. Das Hotel Astoria am Blücherplatz (heute Willy-Brandt-Platz) öffnet am 5. Dezember 1915 mit einem vom Deutschen Roten Kreuz veranstalteten Wohltätigkeitstag und avanciert rasch zu einer der ersten Adressen Deutschlands. Das moderne Grandhotel beherbergt über viele Jahrzehnte Prominente aus aller Welt. Doch am 31. Dezember 1996 gehen die Lichter der einstigen Nobelherberge aus, die zu diesem Zeitpunkt der Maritim Hotelgesellschaft gehört.

Die Eigentümer wechseln…


Die verkauft die Immobilie zunächst an den US-Konzern Blackstone. Doch die Besitzer wechseln erneut. Mehrmals wird versucht, einen neuen Betreiber für das inzwischen ruinöse Gebäude zu finden. Im Mai 2018 stellen die Stadt Leipzig und die Intown Property Management GmbH Pläne vor, wie das Hotel zu neuem Leben erweckt werden soll. Ein Jahr später beginnen erste Bauarbeiten. Die werden Mitte 2019 allerdings durch einen gerichtlichen Baustopp unterbrochen, den die benachbarte Best Western GmbH erwirkt. Monate später geht es weiter. Der Berliner Investor Lianeo Real Estate (ehemals Intown Property) kündigt an, dass das Astoria Ende 2025 als Vier-Sterne-Plus-Haus neu öffnen soll – samt 250 Zimmern und Suiten mit 500 Betten, die sich an historischen Grundrissen orientieren. Angeboten werden sollen viel Gastronomie und ein Kongresszentrum für bis zu 1.000 Gäste. Der alte Haupteingang, der zur Eröffnung 1915 genau gegenüber vom
Hauptbahnhof lag, kehrt zurück. Im Erdgeschoss entstehen eine Bar und ein Restaurant. Über der geplanten Tiefgarage im Hof werden fünf Ballsäle errichtet. Im fünften Obergeschoss soll es eine „roof top bar“ geben, auf der Seite der Kurt-Schumacher-Straße ist eine Gaststätte mit Dachterrasse geplant. Ob alle Pläne so aufgehen und unter welchem Namen das Hotel dann auftritt, bleibt allerdings abzuwarten.

Traditionshaus für wohlhabende Gäste aus aller Welt


Das Hotel Astoria Leipzig entsteht zwischen 1913 bis 1915.
William Lossow und Max Hans Kühne liefern den Entwurf. Beide gehören vor dem Ersten Weltkrieg zu den renommiertesten Dresdner Architekten und entwerfen auch den Leipziger Hauptbahnhof. Hotel und Bahnhof werden zeitgleich eröffnet. Auf einer Fläche von rund 2.800 Quadratmetern stehen 200 Zimmer, 60 Bäder, mehrere Restaurants, eine Bar sowie ein Tanzcafé für die Gäste bereit. Hinter der Empfangstheke gibt es einen mit 20 Zentimetern dicken Metallwänden gesicherten Tresorschrank, in dem die betuchten Gäste Schmuck und Geld aufbewahren können. Im Erdgeschoss erwartet sie eine behaglich ausgestattete Wandelhalle. Es existiert sogar eine Garage für Automobile – für diese Zeit eine beachtliche Neuerung, die den gehobenen Status des Hotels unterstreicht. Zeitgenössische Zeitungen loben, dass in den Zimmern des Hotels jede Eintönigkeit vermieden wird. Sei es durch unterschiedliche Wandverkleidungen oder Wandfarbe sowie die Möblierung.

Wohlhabende Gäste aus aller Welt logieren für rund zwei Jahrzehnte im Astoria. Einschneidende Veränderungen bringt das Dritte Reich. Den Nationalsozialisten gefällt es nicht, dass das Hotel dem jüdischen Bauunternehmer Carl Ottokar Cohn gehört. Er wird von den Nationalsozialisten gezwungen, es weit unter Wert an den Staat zu verkaufen. Cohn wird 1938 von der Gestapo verhaftet. Durch den Verkauf entkommt er dem Konzentrationslager. Juden sind seit dem Novemberpogrom 1938 im Hotel unerwünscht – auch zur Leipziger Messe.

Die Gäste werden ursprünglich am Haupteingang Blücherstraße direkt gegenüber vom Hauptbahnhof empfangen, in der heutigen Kurt-Schumacher-Straße. Verlegt wird dieser erst nach dem Wiederaufbau des Grandhotels, das bei den Bombenangriffen vom 4. Dezember 1943 teilweise zerstört wird. Dach und Fassade bleiben aber intakt.

Astoria wird wieder ein Aushängeschild


Die Kriegsschäden sind nicht gering. Die Rote Armee nutzt das Astoria als Quartier. Trotzdem gelingt es, einige Zimmer des Hotels schon zur Frühjahrsmesse 1946 bereitzustellen. Durch Gäste aus aller Welt zieht wieder ein Hauch von Internationalität, wie vor dem Zweiten Weltkrieg, ein. 1949 kann das „Astoria“ offiziell wieder öffnen. Viele Instandsetzungsarbeiten ziehen sich jedoch bis in das Jahr 1952 hin. Ende der 1950er Jahre entsteht ein Anbau. 1953 kommt das Hotel unter die Regie staatlicher Leitung.

Schnell wird das Astoria wieder zum Aushängeschild der Stadt. Es kommen auch wieder gut betuchte Gäste. Dennoch gerät das Traditionshaus in schwieriges Fahrwasser, weil die Preise jenen anderer Hotels angeglichen werden müssen. 1965 wird es in den Verbund der Interhotels der DDR eingegliedert. Das einstige Renommierhotel wird schließlich zum sozialistischen Hotelbetrieb. Doch es kann seine herausragende Stellung auch zu DDR-Zeiten behaupten.

Bei den älteren Leipzigern hat fast jede Familie eine Geschichte zu erzählen, die sie mit der Herberge verbindet. Viele haben hier Hochzeiten, Betriebsfeiern und vieles mehr in gehobenem Ambiente erlebt. Über acht Jahrzehnte tragen Generationen von Kellnern, Zimmermädchen, Köchen, Liftboys und viele andere Servicekräfte zum guten Ruf des Hotels bei. Für die Beschäftigten des Hotels bedeuten vor allem die Messewochen den Ausnahmezustand. Das Astoria wird auch offizielles Protokoll- und Regierungshotel. Die Servicekräfte sind zum Schweigen verpflichtet, ganz wie Pfarrer oder Rechtsanwälte. Sie dürfen nicht erzählen, welche Prominenten nach einem ausufernden Umtrunk „vom Stuhl gefallen sind“. Und auch das Ministerium für Staatssicherheit der DDR sowie die Devisenbeschaffer des DDR-Außenhandels quartieren sich hier regelmäßig ein, wie zahlreiche Fernsehdokumentationen zeigen.

Astoria-Mannschaft trifft sich jedes Jahr


Der Leipziger Autor
Henner Kotte hat ein Buch über die Geschichte der außergewöhnlichen Herberge geschrieben. Es ist im März 2022 im Mitteldeutschen Verlag erschienen und liest sich sehr spannend. Der Titel lautet: „Astoria Leipzig – Biografie eines Hotels“. Zu dieser Publikation hat auch Gästeführerin Christa Schwarz, einst Verkaufsleiterin des „Astoria“, mit Schätzen aus ihrem Privatarchiv erheblich beigetragen. Alljährlich am 5. Dezember trifft sich die Astoria-Mannschaft, um an die glanzvollen Zeiten der Nobelherberge zu erinnern und gemeinsam zu hoffen, dass ihr Stern eines Tages wieder am Leipziger Himmel aufgeht.

Stand: 11.04.2024

The Westin Leipzig

Gerberstraße 15 | Ortsteil: Zentrum-Nord

Hochhäuser sind ja – erkennbar gewollt – nicht gerade reichlich gesät in Leipzig. Doch eines am nördlichen Rand der City verlässt das gängige Muster auf die auftrumpfendste Art, die denkbar ist: das Hotel The Westin Leipzig.

Irgendwie schmückt sich die Fassade mit einer perlmuttgleich schimmernden Fassade. Wer einen spektakulären spätherbstlichen oder frühlingshaften Sonnenuntergang abpasst, sieht den quaderförmigen Baukörper dann für kurze Zeit triumphal feurig strahlen. Aufregender würde in diesem Moment nicht einmal ein New Yorker Wolkenkratzer die zahlreichen, auf den optischen Kick versessenen Spotter, anlocken.

Japaner betonieren den östlichen Aufstiegswillen


Kaum zu glauben, aber der Hotelbau ist ein Kind der späten DDR. Die Fassade musste glänzen, die Gestalt sollte auftrumpfen. Und in Leipzig wurden während der Frühjahrs- und der Herbstmesse die Geschäfte mit dem Westen eingefädelt, von denen es gar nicht genug geben konnte. Nur an passenden Hotels für die anreisende Business-Elite aus der räumlich nahen, geschäftlich fernen Marktwirtschaft mangelte es schmerzlich. Den Befreiungsschlag besorgte ein Gemeinschaftsprojekt mit der Japan-GDR Project Ltd., Tokyo. Der damals systemübergreifende Deal verschaffte Leipzig das erste Hotel mit wirklich internationalem Standard und einen qualitativen Sprung für alle auswärtigen Gäste, die bis dahin mit Interhotel-Eintönigkeit nicht recht glücklich wurden.

Ein passendes Grundstück war schnell gefunden. Die Gerberstraße als nördliches Einfallstor zur Stadt (für alle aus Richtung Flughafen bzw. Autobahn Anreisenden) bot auf einer Brache den geeigneten Platz. Für den 2. September 1978 findet sich die Grundsteinlegung in den Annalen. In der Baugrube präsentierten die japanischen Partner an diesem Tag ein Modell, von dem sich alle Leipziger fast ungläubig angezogen fühlten: Soviel Metropolenglanz in unserer strebsamen, aber irgendwie in ihrem Tatendrang gebremsten Stadt? 

Es wurde wahr. Auf das Richtfest am 28. März 1980 folgte die Übergabe des 96 Meter aufragenden „ersten Hauses am Platze“ am 13.März 1981 – pünktlich zur Frühjahrsmesse, denn ein vergleichbarer Rhythmus galt in dieser Stadt damals nicht. 

Allein schon der japanische Garten mit Wasserspielen und Laternen längs der Gerberstraße war einen Sonntagsspaziergang wert. Und erst das japanische Restaurant Sakura – bereits außerhalb der Leipziger Messen (wenn nicht die Preiskategorie M gleich Messe galt) ein fremdländisches, hoch willkommenes Geschmackserlebnis, mit dem kein Gastgeber etwas falsch machen konnte. Des weiteren das italienische Restaurant (man glaubt es heutzutage kaum, aber damals etwas angenehm Exotisches) und die kleine Bar im Eingangsbereich und und und… In den damals 447 Zimmern des Hotels wohnte ja kein Leipziger, und es wäre auch gar nicht gegangen, denn das Hotel, das nach dem antiken Gott der Händler Merkur getauft wurde, war ein Devisenhotel. Der ewig klamme, kleine ostdeutsche Staat versuchte damit einen Teil der hohen Kosten wieder einzuspielen, die beim Bau angefallen waren. Voll belegt strahlte das Hotel abends genau so, wie sich die Einheimischen den Glanz der weiten Welt erträumten.

Zuverlässige Konstante im geschäftigen Einheits-Deutschland


Acht Jahre nach der Eröffnung des Hotels Merkur hauchte die DDR ihre nur reichlich vierzig Jahre währende Existenz aus. Und damit fluteten erst recht all die Geschäftsleute nach Leipzig, die im Systemwandel ihre einmalige Chance erkannten und unbedingt nutzen wollten. Wenn sie nicht selber zuvor als Messegäste schon einmal „Merkur“-Bekanntschaft gemacht hatten, bekamen sie von Ost-Kundigen garantiert den heißen Tipp „Merkur“. In diesen Wochen erstrahlte das Haus jeden Abend so, wie es jedermann bisher nur aus den legendären Messezeiten kannte. Kaum eine Präsentation der tsunamigleich auf den neuen Markt strebenden Firmen ging ohne „Merkur“ (falls die Markt-Eroberer bereit waren, die hochschnellenden Sonderpreise quasi als Eintrittsgebühr zu bezahlen). Das Bankett- und Kongresszentrum sah täglich neue Stars der Wirtschaftswelt. Manches Hotelzimmer wandelte sich im Handumdrehen zu einer einstweiligen Firmen- oder Bank-Repräsentanz.

Ewig steigt solch eine Welle natürlich nicht. Die Physik des Geschäfts verlangt, Investitionen nachzuschießen. Die Deutsche Interhotel Holding als Eigentümerin des Hauses musste sich 1993 beim Abklingen der anfänglichen heißen deutschen Einheits-Geschäfte nach einem neuen Betreiber umschauen. Aus dem „Merkur“ wurde damals das InterContinental Leipzig. Mit frischem Kapital begannen nach einem knappen Jahrzehnt intensiver Nutzung umfangreiche Renovierungen. Zehn Jahre lang prangte der Schriftzug InterContinental ganz oben am Gebäude. Dann erzwang das wetterwendische Hotel-Business einen erneuten Betreiberwechsel. Auf InterContinental folgte The Westin aus der amerikanischen Unternehmensgruppe Starwood Hotels & Resorts. Daraufhin flossen 2005 fünf Millionen Euro in aufgemöbelte nunmehr 436 Zimmer und weitere dreieinhalb Millionen in das Nobelrestaurant Falco, auf dass im 27. Stock der spektakuläre Blick auf Leipzig trefflich mit internationaler Spitzengastronomie kombiniert werde. Der kulinarische Steilflug brachte zwei Sterne ein. Noch einmal fünf Millionen Euro werteten 2006 die Klasse von Lobby, Hallenbar und Wintergarten auf. The Westin Leipzig zielt vor allem auf Geschäftsreisende.

Ständiges Ringen um den Spitzenplatz

 

Beim Start vor über vierzig Jahren umsorgten 640 Beschäftigte im Hotel Merkur die umworbenen, vor allem internationalen Gäste. Inzwischen wird die gesamte Hotelbranche in einer geschäftigen Stadt wie Leipzig von einem noch hektischeren Geschäft getrieben. Eine Kernmannschaft von rund 200 Mitarbeitern im The Westin kümmert sich heutzutage um sämtliche Belange der anspruchsvollen Kundschaft. Outsourcing hat auch an dieser Stelle vieles möglich gemacht, was für die Kundschaft mit keinerlei Qualitätseinbußen verbunden ist. Im Gegenteil. Einschlägige Rankings bescheinigen dem Leipziger The Westin ununterbrochen einen Stammplatz unter den zehn besten deutschen Business Hotels und die Position des Primus in den östlichen Bundesländern.

Für die Kunden läuft die Identifikation mit einem Haus stets über die angesehene Kette, die es betreibt. Wichtig ist die Marke. Deshalb dürften die Wenigsten mitbekommen haben, dass die Immobilie noch ein paar mehr Wechsel mitgemacht hat, als der Markenname verrät. Die feine Trennung in den Eigentümer des Hauses und den möglichst internationalen Betreiber ist wenig aufregend für eine Gästeschar, die einfach zuverlässig verwöhnt werden möchte. Wer weiß deshalb schon, dass die Immobilie von The Westin seit 2016 dem französischen Konzern Covivio gehört? Geht es nach seinen Plänen, wird das Hochhaus mit seinen Anbauten im Norden durch zwei neue Bürotürme mit einem Übergang zu den 32 variablen Räumen im Kongressbereich ergänzt. Die bisherige Baugeschichte des Hauses an der Gerberstraße findet deshalb wohl eine passende Fortsetzung.

Allein schon die drei aufeinanderfolgenden Namen des Hotels bieten eine vortreffliche Gelegenheit, jüngste vier Jahrzehnte Leipziger Stadtgeschichte in eine plakative Formel zu packen: „Merkur went InterContinental and became The West in Leipzig.“ Wie passend! 

Stand: 25.04.2022

Bildergalerie - The Westin Leipzig

Historisches Bildmaterial - The Westin Leipzig

INNSiDE by Meliá Leipzig

Gottschedstraße 1 | Ortsteil: Zentrum-West

Bei dem Hotel INNSiDE by Meliá Leipzig handelt es sich um ein 4 Sterne Superior Hotel der spanischen Hotelkette Meliá Hotels International. Es wurde am 1. September 2016 nach Entwürfen von Manfred Denda im ehemaligen Kosmoshaus sowie auf dem Grundstück des früheren Palais Schlobach eröffnet. Auf sechs Etagen beherbergt es unter anderem das „Syndeo Restaurant & Bar“, die Skylounge Bankett-Etage mit rund 600 Quadratmetern Fläche und die Rooftop „Bar Cabana“. Letztere wurde am 1. September 2017 als größte, öffentlich zugängliche Dachterrasse auf 400 Quadratmetern Fläche eröffnet und bietet einen einzigartigen Blick über die Leipziger Innenstadt.

Modernes Ambiente im historischen Gewand


In anmutender neoklassizistischer Fassade, unmittelbar am Leipziger
Promenadenring gegenüber der Thomaskirche gelegen, befindet sich das 4 Sterne Superior Hotel INNSiDE by Meliá. Zur Umsetzung des Bauprojektes wurden nach Plänen des Leipziger Architekten Manfred Denda zwei neoklassizistische Bauten, das Palais Schlobach und das Kosmoshaus, als homogenes Ensemble zwischen 2014 und 2016 baulich verbunden. Letztere wurden hinter der von Arwed Rossbach entworfenen historischen Fassade zum Hotel INNSiDE by Meliá rekonstruiert sowie ein moderner gläserner Dachaufbau geschaffen. Die Baupläne sahen ursprünglich vor, das Kosmoshaus am Eingang der Gottschedstraße denkmalgerecht zu restaurieren und in der angrenzenden Baulücke am Dittrichring 11 ein modernes Gebäude zu errichten. Das Hotel sollte in beide Bauwerke integriert werden. Die Bauherren entschieden sich schließlich gegen das eingangs geplante Vorhaben, da sie die Errichtung eines einheitlichen Ensembles neben dem herausragenden zeitgenössischen Bau der Commerzbank – Dittrichring 7-9 präferierten. Sowohl das Kosmoshaus als auch das sich bis zum Abbruch 2006 anstelle der späteren Baulücke befindliche Palais Schlobach erstrahlten einst im Stil der Neorenaissance. Dieser für die Ring-Bebauung charakteristische Baustil sollte für die Errichtung des INNSiDE by Meliá wieder aufgegriffen werden. Das 1871/72 von Arwed Rossbach für den Fabrikanten Julius Schlobach errichtete Palais Schlobach entwickelte sich zum Vorbild für die nachfolgende bürgerliche Innenstadtring-Bebauung Leipzigs. Zu den architektonischen Merkmalen zählten Dachterrassen und Balustraden wie in der italienischen Hochrenaissance und sowie erstmals Elemente der Pariser Wohn- und Geschäftshäuser, darunter eine kleine Mezzaninetage über dem Erdgeschoss und lange Balkone vor den Fenstern. Bei dem Kosmoshaus handelte es sich einst um ein mutmaßlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert erbautes fünfgeschossiges Geschäfts- und Wohnhaus. Das im Stil des Historismus errichtete Gebäude verfügte über 16 zur Gottschedstraße gerichtete Fensterachsen sowie einen zum Dittrichring vorgelagerten, viergeschossigen Anbau. Letzterer besaß drei zweigeschossige, reich verzierte Erker, auf deren Brüstung sich zwei Sandsteinvasen befanden. Der am flachen Dreiecksgiebel des Haupthauses unterhalb des Daches angebrachte Schriftzug „Kosmos“ ist noch heute an dem denkmalgeschützten Gebäude zu lesen.

Die zum Promenadenring gerichtete Seite des 1953 errichteten Kosmoshauses erhielt im Zuge der Rekonstruktion ab 2014 seine neoklassizistische Fassade zurück. Die zur Gottschedstraße gewandte Häuserfront wurde wieder in ihrer Fassade von 1860 verkleidet. Besonders charakteristisch für die architektonische Ausgestaltung der Häuserfront sind die nach historischem Vorbild geschaffenen griechischen Figuren an der Fassade. Dabei handelt es sich um Werke des Steinbildhauers Andreas Hoferick, welche er im Zuge der Rekonstruktion und nach Plänen von Arwed Rossbach in seinem Berliner Atelier schuf. Die Bei den Statuen handelt es sich um 1,80 Meter hohe Figuren in Form von vier griechischen Göttinnen und dem Meeresgott Neptun auf einem Fassadenvorsprung am Haupteingang des Innside-Hotels in der Gottschedstraße. Vor dem Kosmoshaus befand sich einst das „Haus zum Neptun“. In Anlehnung an die einstige Bebauung sollte deshalb auf jener Mittelachse des Gebäudes wieder ein Neptun mit Vasen und Delfinen entstehen.

Mediterranes Flair mit Panoramablick über die Dächer der Stadt


Beim Betreten des Hotels eröffnet sich den Gästen im Erdgeschoss eine großzügige Lobby mit Rezeption und einer Bar. Das Farbkonzept dominieren im gesamten Hotel Weiß, Schwarz sowie verschiedene Grautöne und ein für die spanische Hotelkette charakteristischer Lila-Ton. In der Lobby wurden hochwertige Materialien wie Fliesen und heller Marmor aus Spanien verarbeitet. In drei flexibel kombinierbaren und an einem Lichthof gelegenen Tagungsräumen finden auf rund 380 Quadratmetern bis zu 200 Personen Platz. Im sich ebenfalls im Erdgeschoss befindlichen „Syndeo Restaurant & Bar“ wird mediterrane Küche im Tapas-Stil angeboten. Abgerundet wird das Angebot durch klassische Cocktails, Sangría, ausgewählte Weine und Bier vom Fass. Drei Lifts führen zu den insgesamt 177 Zimmern und Suiten sowie zum Wellness- und Fitnessbereich auf der fünften Etage.

In dem die beiden historischen Palaisbauten überspannenden gläsernen Dachaufbau des INNSiDE by Meliá befindet sich seit Oktober 2017 in der fünften Etage eine Event-Location mit 480 Quadratmetern Echtholzparkett im Innenbereich und rund 120 Quadratmeter Balkonfläche. Die Veranstaltungsfläche der Skylounge Bankett-Etage bietet Platz für bis zu 300 Personen in flexibel miteinander kombinierbaren Bereichen. Über einen direkten Zugang gelangen die Gäste in die 6. Etage. Hier befindet sich seit dem 1. Dezember 2017 mit 400 Quadratmetern Fläche die größte Dachterrasse der Stadt mit ihrer öffentlich zugänglichen Rooftop „Bar Cabana“. In den Wintermonaten können die Gäste und Besucher in beheizten Iglus ihre Kalt- und Heißgetränke mit einzigartigem Blick auf die Thomaskirche genießen, während in den Sommermonaten bei Live-Musik mediterranes Flair aufkommt.

Stand: 17.12.2023

Bildergalerie - INNSiDE by Meliá Leipzig

Historisches Bildmaterial - INNSiDE by Meliá Leipzig

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