Bildlexikon Leipzig

Nikolaisäule

Nikolaikirchhof | Ortsteil: Zentrum

Die Nikolaisäule befindet sich auf der östlichen Seite des Nikolaikirchhofs neben der Nikolaikirche und erinnert an die Montagsdemonstration vom 9. Oktober 1989. Sie wurde nach einem Entwurf von Andreas Stötzner vom Leipziger Bildhauer Markus Gläser ausgeführt und anlässlich des 10. Jahrestags der Friedlichen Revolution am 9. Oktober 1999 enthüllt. Bei der mit grünen Palmblättern bekrönten 16 Meter hohen, klassizistischen Säule handelt es sich um eine entsprechende Replik aus dem Kirchenschiff der Nikolaikirche. Die Palmblätter erinnern als Symbole des Friedens an die Friedliche Revolution und ihre Ursprünge in den Friedensgebeten.

Eine Friedenssäule auf dem Platz, „auf dem alles begann“


Mit der legendären Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989 wurden das politische Ende der DDR und die Wiedervereinigung eingeleitet. Als Ausgangspunkt dieser revolutionären Bewegungen im Herbst 1989 galt die Nikolaikirche. An den Punkt, wo sich nach den Friedensgebeten die Montagsdemonstranten versammelten, erinnert die Nikolaisäule auf dem Nikolaikirchhof gegenüber dem
Predigerhaus.

Im Zuge der Sanierung und Umnutzung der Alten Nikolaischule sollte zugleich auch der Nikolaikirchhof künstlerisch und stadtgestalterisch aufgewertet werden. 1992 wurde von der Kulturstiftung Leipzig ein internationaler Wettbewerb zur Neugestaltung des Nikolaikirchhofs ausgeschrieben. Ziel war es, auf dem Platz, „auf dem alles begann“, in würdiger Form an die Friedliche Revolution und die daraus resultierenden tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen zu erinnern und diese erlebbar zu machen. Die Grundlagen für den Wettbewerb wurden auf Anregung von Heinz-Jürgen Böhme in einer Stiftungsratssitzung am 31. Januar 1991 beschlossen. Nur zwei Monate später sicherte die Stadt Leipzig ihre inhaltliche und finanzielle Unterstützung zu, auch die Landesregierung Nordrhein-Westfalens beteiligte sich mit einer großzügigen Summe von 83.200 DM am Ideenwettbewerb. Das von der Kulturstiftung Leipzig ausgearbeitete Wettbewerbskonzept richtete sich an bildende Künstler und Arbeitsgemeinschaften aus Architekten und Künstlern aus Deutschland, Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn. Die aus 13 Wissenschaftlern, Kulturpolitikern, Stadtplanern, Künstlern und Architekten bestehende Fachjury entschied sich nach der Beurteilung der eingereichten Entwürfe anstatt der Vergabe eines ersten Preises für die Nominierung von zwei Preiskategorien mit je vier Preisträgern. Die Preisträger der ersten Kategorie waren mit jeweils 9.000, die der zweiten mit jeweils 3.800 DM dotiert. In der ersten Kategorie wurden Andreas Heinke Binder, Andreas Martin, Manfred Küster und Andreas Stötzner ausgezeichnet, in der zweiten Clemens Brocker, Heinz-Jürgen Böhme, Bill Fontana in Zusammenarbeit mit Kister Scheithauer und die Partnerschaft aus Andreas Gaiser und Thomas Lehnerer. Am 10. Januar 1994 wurde unter vier gleichwertigen Entwürfen der Leipziger Künstler Andreas Stötzner mit seiner originalen Nachbildung einer Säule aus dem Kirchenschiff der Nikolaikirche vom Beirat „Kunst im öffentlichen Raum“ zum Sieger gekürt.

Die notwendigen Mittel von 260.000 DM wurden zur Hälfte durch Spenden von Bürgern, Einrichtungen und Unternehmen, zum anderen Teil von der Stadt Leipzig und der Bundesregierung aufgebracht. Im Herbst 1997 startete eine Spendenaktion in Form einer Versteigerung von 15 Flaschen Wein vom Weinstock an der Alten Nikolaischule, die von Kurt Masur signiert waren. Das Bankhaus Reuschel & Co veranstaltete ein Benefizkonzert zugunsten des Denkmals, die US-Airforce-Band spendete den Ertrag eines Gewandhaus-Konzerts und der Vorsitzende der Frankfurter Aufbau AG erbat sich bei seinem Ausscheiden anstelle von Geschenken Spenden für die Säule. Die Namen aller Spender wurden in einer Kupferröhre im Innern der Säule festgehalten. Mit der Ausführung wurde der Leipziger Bildhauer Markus Gläser mit seiner Firma beauftragt. Am 9. Oktober 1999, dem 10. Jahrestag der Friedlichen Revolution, wurde die Nikolaisäule nach dem Friedensgebet im Beisein von Bundeskanzler Gerhard Schröder, Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf und Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee auf der Ostseite des Nikolaikirchhofs neben der Nikolaikirche vor Hunderten Bürgern enthüllt.

Vom „Tree of Liberty“ und der klassizistischen Palme als Freiheitsbaum


Die Nikolaisäule schafft einen starken räumlichen Akzent, der in würdiger Relation zum Denkmalensemble Nikolaikirchhof steht. Sie gilt als eine äußerst positive und offene Form der Erinnerung an den Herbst 1989 und trägt den Gedanken des Aufbruchs während der Friedlichen Revolution aus der Kirche hinaus. Die Nikolaisäule als Abbild der klassizistischen Säulen im Kirchenschiff der Nikolaikirche wurden von Andreas Stötzner als Baum neuinterpretiert, der nach oben geöffnet an eine Palme erinnert. Die Palmblätter als Symbole des Friedens erinnern an die Friedliche Revolution und ihre Ursprünge in den Friedensgebeten. Damit griff der Künstler auch das in den Revolutionsjahren Ende des 18. Jahrhunderts stark verbreitete Bild der Friedensbäume auf, welches weltweit als Symbol der Auflehnung gegen die herrschende Klasse angesehen wurde. Diese Tradition ist der Überlieferung nach auf eine Ulme in Boston, den sogenannten „Tree of Liberty“, zurückzuführen. Dieser galt als zentraler Versammlungsort des amerikanischen Widerstands während des Unabhängigkeitskrieges gegen die Unterdrückung durch die britische Kolonialmacht. Im Zuge der Französischen Revolution verbreitete sich durch den Freiheitsbaum der Jakobiner dieser Brauch in ganz Europa.

Die vor der Säule im Boden liegende Bronzeplatte mit eingelassenen Schuhabdrücken und der Aufschrift „9. Oktober 1989“ wurde ebenfalls von Markus Gläser entworfen und umgesetzt. Die Schuhabdrücke weisen in Richtung Augustusplatz, dem früheren Karl-Marx-Platz, wohin im Oktober 1989 bis zu 500.000 Leipziger im Zuge der abendlichen Montagsdemonstrationen pilgerten und friedlich gegen das DDR-Regime demonstrierten. Seit dem 9. Oktober 2009 wird die Nikolaisäule bei Dunkelheit durch drei Bodenstrahler illuminiert und entfaltet somit auch eine attraktive Wirkung bei Nacht.

Stand: 27.09.2023

Bildergalerie - Nikolaisäule

Neues Theater

Augustusplatz 12 | Ortsteil: Zentrum

Der Vorgängerbau des Opernhauses, das Neue Theater, wurde zwischen 1864 und 1868 nach Entwürfen des Theaterbaumeisters Carl Ferdinand Langhans auf dem Augustusplatz erbaut. Die Bauleitung und Detailplanung hatte der Architekt Otto Brückwald inne. Mit einer Aufführung von Johann Wolfgang Goethes Iphigenie auf Tauris wurde das Neue Theater am 28. Januar 1868 feierlich eingeweiht. Der Zuschauerraum bot 2.000 Zuschauerplätze sowie 300 Stehplätze. Das Neue Theater wurde 1943 bei einem schweren Luftangriff zerstört. An der gleichen Stelle entstand zwischen 1956 und 1960 das heutige Opernhaus.

Ballett und Oper in Leipzigs Neuen Theater


Leipzig blickt auf eine lange Tradition als Opernstadt zurück, die bis ins späte 17. Jahrhundert zurückreicht. Im Jahr 1693 wurde mit dem ersten Opernhaus am Brühl nach Hamburg und Venedig das dritte bürgerliche Musiktheater Europas eröffnet. Gegenüber dem
Gewandhaus zu Leipzig auf der Nordseite des Augustusplatzes befindet sich das 1956 bis 1960 von Kunz Nierade geschaffene Opernhaus der Stadt. Der Nachkriegsbau erinnert in Ansätzen an seinen Vorgängerbau, das Neue Theater. Anders als die Bezeichnung vermuten lässt, fanden Theateraufführungen in dem Gebäude eher selten statt. Das Neue Theater diente stattdessen vorrangig dem Ballett und der Oper. Es wurde zwischen 1864 und 1868 nach Entwürfen des Theaterbaumeisters Carl Ferdinand Langhans erbaut, Sohn von Carl Gotthard Langhans, der das Brandenburger Tor in Berlin schuf. Als Hauptwerk von Carl Ferdinand Langhans gilt die Staatsoper Unter den Linden in Berlin. Die Bauleitung und Detailplanung hatte der Architekt Otto Brückwald inne, welcher auch das Festspielhaus in Bayreuth und das Hoftheater in Altenburg schuf. Die Kosten für den Bau des Neuen Theaters beliefen sich inklusive Außengestaltung und Inventar auf rund 1.670.000 Mark. Diese Summe entstammte zu Teilen dem Vermächtnis des 1861 verstorbenen Kaufmanns Friedrich August Schumann, welcher der Stadt Leipzig 60.000 Taler hinterließ, die er für den Gemeinzweck verwendet sehen wollte.

Mit der Errichtung des Neuen Theaters wurde die Bebauung der Nordseite des Augustusplatzes abgeschlossen. Das Gebäude verband zugleich den Platz mit dem dahinter gelegenen Schwanenteich mitsamt Parkanlage. Ebendiese optische Verbindung von Landschaftsgestaltung und Architektur wurde in der Literatur des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts befürwortet. Mit einer Aufführung von Johann Wolfgang von Goethes Iphigenie auf Tauris wurde das Neue Theater am 28. Januar 1868 feierlich eingeweiht. Das ursprünglich ebenfalls hier angesiedelte Schauspiel wurde kurz nach der Eröffnung wieder in das Alte Theater am Richard-Wagner-Platz verlegt, da sich das Gebäude für Theateraufführungen als ungeeignet erwies. Ein künstlerischer und zugleich musikalischer Höhepunkt war der unter der Leitung von Angelo Neumann 1877 aufgeführte vierteilige Opernzyklus „Der Ring des Nibelungen“. Dabei handelte es sich um die erste Aufführung des Werkes außerhalb des Bayreuther Festspielhauses.

Den Besucher begrüßen die Musen…


Architektonisch erinnerte das Neue Theater an
Karl Friedrich Schinkels Schauspielhaus am Gendarmenmarkt in Berlin. Es setzte sich aus einem 94 Meter langen und 50 Meter breiten Mittelbau mit zwei Flügeln zusammen. Die zum Schwanenteich ausgerichtete Gebäuderückseite des Neuen Theaters war von einer halbrunden hervortretenden Terrasse gekennzeichnet. Den Eingang des Gebäudes flankierten zwei vom Dresdner Bildhauer Ernst Hähnel, welcher auch das Leibnitz-Denkmal im Innenhof der Universität Leipzig errichtete, geschaffene große Musenstatuen. Die Hauptfassade war gekennzeichnet von einer auf rund acht Metern über dem Erdgeschoss verortete korinthische Säulenvorhalle. Auf dem Giebelfeld war die allegorische Gruppe „Die Phantasie, Kränze an die Grazien und Künste verteilend“ abgebildet, darüber befand sich eine vier Meter hohe Statue des Gottes der Musik, Apollo Musagetes. Das Foyer war mit Marmorbüsten des Dichters Roderich Bexedix sowie Richard Wagners ausgestaltet. Hier befand sich ebenfalls eine Galerie bekannter Bühnenkünstler, Dichter und Komponisten. Besonders eindrucksvoll war das gut konzipierte Raumprogramm in Form einer für die Aufführungen genutzten 700 Quadratmeter großen Bühne. Der Zuschauerraum bot 2.000 Zuschauerplätze sowie 300 Stehplätze.

Bis zu seiner Zerstörung durch einen schweren Luftangriff auf die Stadt am 4. Dezember 1943 fanden im Neuen Theater noch Aufführungen statt. Bei dem letzten Werk, welches die Zuschauer zu Gehör bekamen, handelte es sich um die vom Gewandhausorchester dargebotene „Walküre“ von Richard Wagner. 

Die Ruine des Neuen Theaters wurde 1950 abgetragen. Bis zur Errichtung des heutigen Opernhauses an der gleichen Stelle zwischen 1956 und 1960 diente das Haus Dreilinden im Stadtteil Lindenau dem Opernensemble als Interimsspielstätte. 

Teile des Tympanon-Frieses, der sich ehemals am Frontgiebel des Neuen Theaters befand, kann man heute auf der linken Seite des Opernhauses neben dem Operncafé bewundern.

Stand: 27.09.2023

Historisches Bildmaterial - Neues Theater

Naturkundemuseum Leipzig

Lortzingstraße 3 | Ortsteil: Zentrum-Nordwest

Wie eine Vielzahl der Leipziger Museen verdankt auch das Naturkundemuseum seine Gründung der Initiative von engagierten Leipziger Bürgern vor mehr als 100 Jahren. Als „Archiv der Natur“ bewahrt das Museum die Sachzeugen der Umwelt und stellt die Daten nach eingehender wissenschaftlicher Erschließung anderen Einrichtungen, wie der Universität Leipzig, zur Verfügung.

Roßmäßlers Aufruf zur Errichtung des naturkundlichen Heimatmuseums


Als Wegbereiter des Naturkundemuseums gilt der Naturwissenschaftler, Politiker und Pädagoge
Emil Adolf Roßmäßler. Als „naturwissenschaftlicher Wanderprediger“ unternahm er Vortragsreisen durch ganz Deutschland mit dem Ziel der gesellschaftlichen Beförderung durch naturwissenschaftliche Volksbildung. Unter dem Titel „Ein Vorschlag für Leipzig und seine Behörden“ verfasste Roßmäßler im „Leipziger Tagesblatt“ vom 2. Januar 1859 einen wegweisenden Artikel, in dem er zur Gründung eines „Landes-Museums für vaterländische Naturgeschichte und Industrie“ aufrief. Ziel war es, eine naturkundliche Bildungseinrichtung für alle Bevölkerungsschichten zu schaffen. Hintergrund des Appells war die Fertigstellung des Neubaus für das Museum der bildenden Künste Leipzig am 18. Dezember 1858 und Roßmäßlers Forderung eines Äquivalents für die Erforschung der Natur. Aber erst nach Roßmäßlers Tod wurde zur Umsetzung des Projektes eine Einigung erzielt. Am 2. Mai 1906 setzte die „Naturwissenschaftliche Vereinigung“ des Leipziger Lehrervereins Roßmäßlers Forderung von 1859 um und fasste den Beschluss zur Errichtung eines Naturkundlichen Heimatmuseums. Nach Jahren der Sammlungstätigkeiten wurde das Naturkundliche Heimatmuseum am 5. Juni 1912 vor mehr als 200 Gästen in einem Flügel des Gebäudes der ehemaligen dauernden Gewerbeausstellung am Tröndlinring feierlich eröffnet. Die Exposition umfasste technologische, botanische, zoologische und erdgeschichtliche Exponate. Kern der Ausstellung bildeten Objekte zum geologischen Aufbau der Leipziger Region. Dazu zählten Exponate der heimischen Flora und Fauna des Auwalds sowie aus der Eiszeit. 

Von Standortdebatten und Platzmangel


Im Jahr 1923 zog das Museum aufgrund von zunehmenden Platzproblemen in das heutige Gebäude am früheren Schulplatz. Dieses wurde 1837 bis 1839 als
II. Höhere Bürgerschule neben dem heutigen Goerdelerring erbaut. In sieben Räumen des zweiten Obergeschosses wurde 1924 die neue Dauerausstellung mit einer botanischen, geologischen und zoologischen Abteilung wiedereröffnet. Im Jahr 1939 gelangte das Museum in städtische Trägerschaft. Im Zuge der Neugestaltung des Museums von 1937 bis 1942 wurde die Dauerausstellung erneuert und um eine archäologische Abteilung erweitert. Das Treppenhaus wurde mit Gemälden des Leipziger Wandbild- und Glasfenstergestalters Emil Block gestaltet. So entstand im Jahr 1941 ein umfangreiches Freskengemälde, welches eine typische Auenlandschaft mit Pflanzen- und Tierwelt zeigt. Als Vorlage dienten zehn Lichtbilder des Auwaldes sowie verschiedene Tierpräparate. Ein weiteres Großgemälde zeigt eine Mammutherde in eiszeitlicher Landschaft. Bei den Wandgemälden handelt es sich um die einzigen beiden, noch erhaltenen Werke von Emil Block im Museum, die den Krieg überdauerten. Am 23. Februar 1947 öffnete das Naturkundliche Heimatmuseum nach erheblichen Einschränkungen im Museumsbetrieb als erstes Museum in Leipzig seine neue Dauerausstellung. In der Nachkriegszeit erfüllte es bis 1952 die essenzielle Aufgabe, die in der Aufklärung der Bevölkerung über die Nutzung von natürlichen Ressourcen in der Ernährung bestand, darunter die Pilzberatung. Aufgrund der bereits ab Mitte der 1950er Jahre eingetretenen thematischen Erweiterung der Ausstellungen wurde das Museum 1961 in „Naturwissenschaftliches Museum“ umbenannt. Im Zuge der allgemeinen kulturpolitischen Ausrichtung in der DDR sollten fortan auch aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse vermittelt werden. Davon zeugte beispielsweise die „Kosmos-Ausstellung“ von 1959. 

Nach fast zweijähriger Schließung wurde das Museum am 1. Mai 1987 im Rahmen eines Jubiläums wiedereröffnet: 150 Jahre zuvor wurde die II. Höhere Bürgerschule, in der das „Naturkundliche Heimatmuseum“ seit 1923 untergebracht ist, erbaut. Anlässlich der Wiedereröffnung wurde die Einrichtung in „Naturkundemuseum“ umbenannt. In der zweiten Etage veranschaulichte man die Geschichte der Leipziger Fließgewässer, die noch heute ihren Platz in der Dauerausstellung hat. Bis 2006 entstanden aufgrund des fortbestehenden Platzmangels und der geforderten Modernisierung des Naturkundemuseums verschiedene Konzepte an Alternativstandorten. Als neuer Standort in Erwägung gezogen wurde neben dem Stadtbad und dem ehemaligen Landratsamt (Tröndlinring 3) auch die Kongresshalle am Zoo. Aufgrund ihrer zentralen Lage und der möglichen Verknüpfung des Zoo-Besuches mit Informationen zum naturgeschichtlichen Hintergrund im benachbarten Museum erschien dieser Standort sehr attraktiv. Die Räumlichkeiten wurden aber schließlich als unpassend eingestuft und der Plan verworfen. Auch der bis 2020 geplante Umzug in die Halle 7 auf das Gelände der Leipziger Baumwollspinnerei in Lindenau scheiterte. Bis 2025 ist ein Umzug des Naturkundemuseums vom Goerdelerring in den ehemaligen Bowlingtreff am Wilhelm-Leuschner-Platz geplant. Auf rund 5.500 Quadratmetern Fläche wird soll dort die Ausstellung gezeigt werden, während die Sammlung am gegenwärtigen Standort verbleibt. 

Blick in die Dauerausstellung: Lebensechte Löwen und Bienenstock


In der ersten und zweiten Etage des im schlichten Stil des späten Klassizismus erbauten Museumsgebäudes befindet sich auf etwa 800 Quadratmetern die Dauerausstellung. Charakteristisch sind verschiedene Dioramen, welche Pflanzen und Tiere in ihrer natürlichen Umgebung abbilden. Gezeigt werden Exponate, die die Entstehung, Veränderung und zukünftige Entwicklung des Natur- und Kulturraums im Leipziger Umland veranschaulichen, darunter Präparate bereits ausgestorbener Tierarten. Schwerpunkt aller Sammlungen ist die Leipziger Tieflandsbucht. Weiterhin sind Exponate aus fernen Regionen bis zur Antarktis ausgestellt. Zu den vom Museum aufbereiteten Themen zählen die Ur- und Frühgeschichte Westsachsens, der Leipziger Auwald und der Südraum Leipzig unter dem Titel „Von der Braunkohle zum Landschaftswandel“. Ein besonderes Highlight sind lebende Bienen, die alljährlich vom Frühjahr bis zum Herbst artgerecht im Museum gehalten werden. 

Ein weltweites Alleinstellungsmerkmal besitzt das Naturkundemuseum mit den Großtier-Dermoplastiken des Präparators Hermann ter Meer. Der Niederländer lebte und wirkte zwischen 1907 und 1934 in Leipzig und gilt mit der Entwicklung seiner dermoplastischen Präparationsmethode weltweit als Begründer der modernen Tierpräparation. Das Naturkundemuseum besitzt mit 241 Präparaten die umfangreichste Sammlung von ter Meers Präparaten, die in Naturkundemuseen weltweit ausgestellt sind. Besonders berühmt sind seine Primaten- und Großkatzenplastiken. Die im Zuge seiner 27-jährigen Tätigkeit im Zoologischen Museum der Universität Leipzig entstandenen Säugetier-, Reptilien- und Vogelpräparate gelangten nach dessen Schließung im Jahr 1968 in den Besitz des Naturkundemuseums und sind seit 1977 Teil der Dauerausstellung. Im Naturkundemuseum ausgestellt ist auch der im Juli 2000 im Alter von 19 Jahren gestorbene letzte Löwe „Tamrin“ aus dem alten Raubtierhaus. Dieser wurde mit Hilfe der von ter Meer entwickelten Tierpräparationstechnik von Horst Spicale präpariert 

Das Naturkundemuseum beherbergt weiterhin eine etwa 250.000 Exemplare große Sammlung der Wirbellosenzoologie, eine mehr als 44.000 Objekte und stetig wachsende botanische sowie eine archäologische Sammlung. Im Jahr 2020 erwarb das Museum eine fast 20.000 Objekte umfassende Fossiliensammlung. Bei der einstigen Privatsammlung des geologischen Präparators Frank Trostheide handelt es sich um eine der bedeutendsten paläontologischen Sammlungen Deutschlands.

Stand: 27.09.2023

Bildergalerie - Naturkundemuseum Leipzig

Historisches Bildmaterial - Naturkundemuseum Leipzig

N’Ostalgiemuseum Leipzig

Nikolaistraße 28-32 / Steibs Hof | Ortsteil: Zentrum

Bei dem N’Ostalgiemusem als private Einrichtung handelt es sich um das drittgrößte DDR-Museum Deutschlands. Es wurde 1999 von Hans Häger aus seiner privaten Sammlung in der Stadt Brandenburg an der Havel gegründet, befand sich zwischenzeitlich auf dem Gelände des Domstiftsguts Mötzow und zog 2016 in seinen heutigen Standort in Steibs Hof nach Leipzig. Das Museum ist eines der ersten seiner Art in Deutschland und präsentiert über 40 Jahre Alltagskultur der DDR.

Aus Sammel-Hobby wird Museum


Bei dem N’Ostalgiemuseum handelt es sich um ein privates Museum, dessen Bezeichnung einem Wortspiel entstammt, wobei die Nostalgie im Kofferwort Ostalgie zusätzlich anders betont wird. Das Museum wurde 1999 von Hans Häger in der Stadt Brandenburg an der Havel gegründet. Häger hatte zuvor seit 1989 im eigenen Keller zahlreiche Alltagsgegenstände aus der DDR gesammelt. Als das Haus einem Einkaufszentrum weichen musste, bot ihm die Stadt Brandenburg ein Ausweichquartier an, damit die Sammlung auch öffentlich ausgestellt werden konnte. Da die Räumlichkeiten für die im Dezember 1999 der Öffentlichkeit vorgestellten Sammlung keine optimale Lage aufwiesen und bald zu klein für die weiter wachsende Sammlung waren, wurden die Exponate schließlich auf einen Ausflugshof, das Gelände des Domstiftsguts Mötzow vor den Toren Brandenburgs, umgesiedelt. Dort stellte Häger sie in einem einstigen unter Denkmalschutz stehenden Stallgebäude aus. Unterstützung erhielt er von seiner Enkelin
Nancy Häger, an die er seine Sammlung im Jahr 2010 übergab. Im Sommer 2016 wurde das Museum an den Wohnort von Nancy Häger nach Leipzig umgesiedelt. Seitdem befindet es sich in seinem heutigen Standort in der Nikolaistraße in Steibs Hof, unweit der Nikolaikirche.

Staunen und erleben: Von Kinderspielzeug über Mopeds zu Backmischungen…


Das N’Ostalgiemuseum zeigt auf einer Fläche von über 300 Quadratmetern mehr als 30.000 Exponate zu 40 Jahren Alltagskultur der DDR in Deutschland. Dazu zählen Haushaltsgeräte, Uhren, Radios, Kinderspielzeug, Original-Backmischungen ebenso wie Autos und Mopeds sowie ein vollständig eingerichtetes Wohnzimmer aus den 1960er Jahren. Auch ein Trabant 501 ist Teil der Ausstellung. In einem separaten Raum sind Ehrenzeichen, NVA-Uniformen und FDJ-Hemden ausgestellt. Die umfassende Sammlung machte das N’Ostalgiemuseum auch zu einem langjährigen Partner der Filmindustrie. Das ein oder andere Exponat ist auch in Kinofilmen zu sehen, unter anderem in dem Film „Russendisko“ aus dem Jahr 2012. Um den Fokus auf das Erleben, Entdecken und Bestaunen der Exponate zu legen, wurde auf Hinweis- und Erläuterungstexte bewusst weitgehend verzichtet. So sind die Besucher, die die DDR erlebt haben, eingeladen, in Erinnerungen zu schwelgen und von ihren Erlebnissen mit den ausgestellten Gegenständen zu erzählen. All diejenigen, die nicht in der DDR gelebt haben, wird die Möglichkeit geboten, sich dem „real existierenden Sozialismus“ zu nähern.

Der Fundus des N’Ostalgiemuseums wurde über Jahrzehnte kontinuierlich auf- und ausgebaut. Die ersten Ausstellungsstücke erwarb Hans Häger bei Haushaltsauflösungen und Trödelmärkten. Inzwischen wurde der Fundus durch Spenden erweitert. Im Museum kann man zudem alte DDR-Fahrzeuge ausleihen. So werden etwa Stadtrundfahrten in einem originalen 311er Wartburg mit Chauffeur angeboten. Zudem können sich Zweiradfans originale DDR-Mopeds der Marken Simson und Schwalbe stundenweise ausleihen. 

Im Eingangsbereich des Museums befindet sich ein kleines Café, dessen Name „Café 1:33“ in Anlehnung an das Mischverhältnis für Benzin und Öl bei DDR-Fahrzeugen entstand. Hier gibt es Kaffee und hausgemachten Kuchen. Neben dem täglichen Betrieb im Café finden auch ein monatlicher Oldtimerstammtisch, Autorenlesungen und Dia-Aufführungen statt.

Neben dem N’Ostalgiemuseum informieren in Leipzig ebenfalls die Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ sowie das Zeitgeschichtliche Forum Leipzig zum Thema DDR aus verschiedenen Blickwinkeln.

Stand: 27.09.2023

Bildergalerie - N’Ostalgiemuseum Leipzig

Museum im Stasi-Bunker Machern

Machern | Lübschützer Teiche

Am Rande des Naherholungsgebiets Lübschützer Teiche bei Machern befindet sich die einstige als Ferienanlage getarnte Ausweichführungsstelle (AfüSt) des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig. Im Spannungs- und Mobilmachungsfall sollten die Tätigkeiten der Staatssicherheit Leipzig im Dienstsitz in Machern im 1968 bis 1972 erbauten Bunker fortgesetzt werden und das Ministerium für Staatssicherheit seinen Machtanspruch bewahren. Die 5,2 Hektar große, denkmalgeschützte und original erhaltene Anlage mit all seinen Bauten kann heute als Teil der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ besichtigt werden. Träger ist das Bürgerkomitee Leipzig.

Was es mit der als Ferienanlage getarnten „Affäre 5“ auf sich hatte…


Rund 30 Kilometer östlich von Leipzig bei Machern liegt die ehemalige Ausweichführungsstelle (AfüSt) des Leiters der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig. Als Teil des Museums in der „Runden Ecke“ wird die Anlage durch das Bürgerkomitee Leipzig e.V. als bundesweit einmalige Gedenkstättenkombination aus ehemaliger Bezirksleitung für Staatssicherheit und dazugehöriger Ausweichführungsstelle betrieben.

Die 1967 vom Minister für Staatssicherheit Erich Mielke erlassene Direktive 1/67 legte alle zentralen Aufgaben und Tätigkeiten fest, die das Ministerium für Staatssicherheit im Mobilmachungs- und Ernstfall übernehmen sollte und traf hierfür die notwendigen Vorbereitungen. Die sogenannte „geheime Kommandosache“ sah neben Anweisungen zum Bau von Ausführungsstellen auch Pläne zur Festnahme, Isolierung und Überwachung Andersdenkender vor. Um eine Zerstörung oder Behinderung der Staatssicherheit zu verhindern, sollten dezentrale Ausweichobjekte errichtet werden. In diesem Zuge entstanden in allen 15 Bezirken der DDR Ausweichführungsstellen für die entsprechenden Bezirksverwaltungen der Stasi. So wurde von 1968 bis 1972 am Rande des Naherholungsgebiet Lübschützer Teiche bei Machern ein Bunker für die Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig erbaut. Getarnt als eine Ferienanlage des VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Leipzig wurde das 5,2 Hektar große Areal mit dem Decknamen „Affäre 5“ gut bewacht und vor den Augen der Öffentlichkeit verborgen. In fünf Metern Tiefe unter der Erde stand in dem ca. 1.500 Quadratmeter großen ABC-Schutzbunker alles bereit, was der Führungsstab der Leipziger Staatssicherheit im Spannungs- und Mobilmachungsfall für eine Fortsetzung der geheimdienstlichen Tätigkeiten als Schutz- und Führungsbunker benötigt hätte. In diesem Zuge hätte Leipzigs Stasi-Chef gemeinsam mit bis zu 120 Mitarbeitern und zwei Verbindungsoffizieren des sowjetischen Geheimdienstes KGB seinen Dienstsitz aus der Bezirksverwaltung in der „Runden Ecke“ nach Machern verlagert. Für diesen Fall waren die Versorgungssysteme für Wasser, Strom und Luft für die Gewährleistung eines autarken Betriebs von mindestens sechs Tagen vorgesehen. Im Zuge dieser Dezentralisierung wäre der Machtanspruch des Ministeriums für Staatssicherheit des SED-Regimes auch im Falle eines Ausnahmezustands gesichert worden.

Von der Bunkeranlage bis zur authentischen Gedenkstätte mit Museum


Die Bunkeranlage wurde bis zum Ende der DDR stets einsatzfähig gehalten. Ständig vor Ort waren der Bunkerkommandant, sein Stellvertreter und etwa sechs Wachsoldaten des Ministeriums für Staatssicherheit mit Wachhunden. Die Kernaufgabe der Ausweichführungsstelle bestand in der Aufrechterhaltung der Kommunikation und in diesem Sinne der operativen Handlungsfähigkeit im Falle eines Krieges. Aus diesem Grund wurde der Nachrichtentechnik eine besondere Stellung zuteil. Im Ernstfall war der Bunker dazu konzipiert, sämtliche Aktionen zur Niederschlagung einer Volkserhebung zu koordinieren. Die detaillierten Pläne dazu wurden nach dem Aufstand der DDR-Bürger am 17. Juni 1953 entwickelt und im Herbst 1989 durch eine Aktualisierung der Liste für die Isolierungslager in Leipzig in der Nacht vor dem 9. Oktober 1989 aktiviert. Aufgrund der zu großen Anzahl von ca. 70.000 friedlich demonstrierenden DDR-Bürger am 9. Oktober 1989 wurden die Pläne letztlich nicht umgesetzt.

Bis Dezember 1989 ahnte keiner, dass die Leipziger Staatssicherheit die unterirdische Ausweichungsstelle für den Ernstfall stets funktionsbereit hielt. Erst im Zuge der Friedlichen Revolution und den damit verbundenen neu erworbenen Kenntnissen um sämtliche Dienstobjekte der Stasi sowie aufgrund des Engagements des Pfarrers der Gemeinde Machern, Gottfried Süß, wurde die Existenz des Bunkers publik. Die neu gegründeten Bürgerkomitees Leipzig und Wurzen setzten sich frühzeitig für den Erhalt als Gedenkstätte des zunächst unter der Kontrolle des Amtes für Nationale Sicherheit stehenden Bunkers ein. Der Kreistag Wurzen übernahm den Bunker schließlich am 20. September 1990 und legte im Folgejahr die zukünftige Nutzung der Anlage als Gedenkstätte fest. Ab 1993 wurde das Bürgerkomitee Leipzig zum neuen Pächter des Areals. In den Folgejahren wurde die Bunkeranlage durch die Beseitigung von Zerstörungen sowie die Wiederbeschaffung von Einrichtungsgegenständen wieder größtenteils in den Originalzustand versetzt. Er gilt heute als einziger, nahezu vollständig erhaltene Stasi-Bunker der DDR und steht seit 1995 unter Denkmalschutz.

Mobilmachung, Isolierung, Kommunikation: Einblicke in die Vorbereitungen für „Tag X“


Seit September 1996 dient das Areal offiziell als Museumsanlage, öffentliche Führungen werden jedes letzte Wochenende im Monat angeboten. Besichtigt werden kann das 5,2 Hektar große Areal mit all seinen Bauten sowie dem 1.500 Quadratmeter großen Bunkerinneren als Kern der Anlage. Dieser kann noch weitestgehend originalgetreu mit seinen spartanisch eingerichteten Schlaf- und Arbeitsräumen, winziger Küche, bescheidenen Waschräumen, mehreren Entgiftungszonen, Waffenschränken, Schleusen und tonnenweise Technik begutachtet werden.

Anders als bei anderen der Öffentlichkeit zugänglichen Bunkeranlagen wird im Museum im Stasi-Bunker Machern genau darauf geachtet, die Geschichte nicht zu glorifizieren und damit zu verzerren. Während der Führungen durch das unterirdische Museum werden entsprechend dieser Divise Einblicke in die Mobilmachungsplanung im Bezirk Leipzig sowie die Einbeziehung der Ausweichführungsstelle in die Vorbereitungen auf diesen „Tag X“ gewährt. Dazu zählen Informationen zur Funktionsweise der Versorgungssysteme, das potenzielle Zustandekommen von Nachrichtenkontakten in der DDR sowie die von der Stasi im „Ernstfall“ entwickelten Überlebensstrategien bis hin zur Errichtung von Isolierungslagern für Oppositionelle. Zu den Ausstellungsstücken gehören Original-Bunker-Utensilien, von Funktechnik bis hin zum Folienschweißgerät, vom Schlafsack bis zum Panzerschrank.

Stand: 27.09.2023

Bildergalerie - Museum im Stasi-Bunker Machern

Madonna-Graffito

Karl-Liebknecht-Straße 7 | Ortsteil: Zentrum-Süd

Das 1991 vom französischen Künstler Blek le Rat (bürgerlicher Name: Xavier Prou) geschaffene Schablonengraffito „Madonna mit Kind“ (Pour Sybille) auf der Fassade der Karl-Liebknecht-Straße 7 gilt als ältestes erhaltenes Werk dieser Art des Franzosen und zählt zu einem der sehr wenigen denkmalgeschützten Graffiti im deutschsprachigen Raum. Blek le Rat widmete das Wandbild seiner späteren Ehefrau Sybille. Es wurde im Jahr 2012 unter aufgeklebten Plakaten wiederentdeckt und von Blek le Rat restauriert. Der Künstler gilt als Vater des Schablonengraffito, die auch als Pochoir oder Stencil bezeichnet werden. 

Von der Liebesbekundung zum Kulturdenkmal


Im Jahr 1991 nahm der damals 40-jährige französische Künstler Xavier Prou, weltweit bekannt unter dem Pseudonym Blek le Rat, an einem Graffitifestival an der
Universität Leipzig teil. Dort verliebte er sich in die Organisatorin Sybille und schuf kurz darauf im September 1991 an der Fassade der Karl-Liebknecht-Straße 7 das Graffito „Madonna mit Kind“ mit dem Schriftzug „Pour Sybille“ (dt. „Für Sybille“), um ihr zu imponieren. Die Angebetete, die erst wenige Tage später von dem Werk erfuhr, war von der Aktion offenbar äußerst beeindruckt. Blek le Rat und Sybille heirateten ein Jahr später und bekamen einen Sohn. Der Franzose gilt als Wegbereiter des Schablonen-Graffiti innerhalb der Streetart, obwohl diese Technik bereits zuvor vereinzelt genutzt wurde. Nach seinem Grafik- und Architektur-Studium an der Pariser Kunsthochschule schuf er zunächst kleinformatige Motive wie Bananen, Ratten und Panzer im öffentlichen Raum. Schließlich folgten größere Schablonen, darunter Politiker, Künstler, Zentauren, Faune, Jesus und verschiedene Madonnen. Die einst romantische Liebesbotschaft zählt zu den Frühwerken des französischen Künstlers und hat heute nicht nur einen enormen kulturellen, sondern auch finanziellen Wert. Das Leipziger Wandbild entstand als Schablonengraffito nach dem Vorbild der berühmten „Madonna dei Pellegrini“ (dt. Pilgermadonna), einem zwischen 1604 und 1606 von Caravaggio in Rom geschaffenen Ölgemälde. In diesem Sinne sprühte Blek le Rat die Maria und das Jesuskind ebenso seitenverkehrt. Diese blickten ursprünglich auf zwei winzige menschliche Figuren links von der Madonna, welche allerdings nicht mehr erhalten sind.

Leipzigs Madonna zwischen Standortdebatten und Konservierungsbestrebungen


Das Graffito geriet im Laufe der Jahre in Vergessenheit und wurde erst im Jahr 2012 bei der Sanierung des 1866 erbauten Gründerzeithauses unter alten Plakaten von der Leipziger Streetart-Expertin
Maxi Kretzschmar wiederentdeckt. Um den Wert des Graffitos wissend, setzte sie sich für dessen Erhalt ein. Bei der Wiederentdeckung des Kunstwerkes handelte es sich um eine kulturgeschichtliche Sensation sowie – als Ausdruck einer deutsch-französischen Liebesgeschichte – um eine besondere Anekdote ein Jahr vor dem 50-jährigen Jubiläum zur Unterzeichnung des Élysée-Vertrages 1963. Zur Erhaltung und langfristigen Sichtbarkeit des Kunstwerkes wurden Überlegungen angestellt, das Graffito im Museum der Bildenden Künste, im Museum für Angewandte Kunst oder in der Galerie für Zeitgenössische Kunst auszustellen. Hierfür beauftragte der Hausherr und private Bauträger Horst Langner bereits eine Baufirma, das rund 300 Kilogramm schwere Stück aus der Fassade herauszuschneiden. Nachdem Maxi Kretzschmar den Kontakt zu Blek le Rat herstellte und ihm einen Brief schrieb, bat der Künstler aufgrund des besonderen emotionalen Wertes für ihn und seine Frau Sybille darum, das Graffito an seinem Platz an der Hausfassade zu belassen. Vor diesem Hintergrund entschied man sich schließlich gegen das Vorhaben eines Abtransports in ein Leipziger Museum. 

Blek le Rat reiste im Jahr 2012 nach Leipzig, um das unterdessen stark verblichene Graffito an der Fassade persönlich zu restaurieren. Bei dem Wandbild handelt es sich um sein ältestes erhaltenes Kunstwerk dieser Art. Das Graffito wurde mit einer dicken Schutzscheibe versehen, deren Kosten in Höhe von 9.000 Euro Horst Langner und die Stadt Leipzig trugen. Es wurde nach der Restaurierung am 12. April 2013 feierlich enthüllt. Seitdem ist es für die Öffentlichkeit hinter einer Glasscheibe sichtbar. Das unter Denkmalschutz stehende Kunstwerk zählt zu den wenigen denkmalgeschützten Graffiti im deutschsprachigen Raum. 

Kunst contra Vandalismus


Doch bereits wenige Tage nach der Enthüllung wurde die Glasscheibe, hinter der sich das Kunstwerk befindet, von Graffitisprayern mit Tags besprüht und später von wilden Plakatierern zugeklebt. Auch Aufkleber aus der linksautonomen Szene „zierten“ schnell das denkmalgeschützte Werk. Der Hauseigentümer kam mit den Reinigungsarbeiten kaum hinterher, so dass Blek le Rats Graffito weitere Jahre unsichtbar blieb. Im April 2022 wurden die Plakate wiederholt entfernt, die Scheibe gereinigt und der deutsche Hinweistext in die französische und englische Sprache übersetzt. Es bleibt zu hoffen, dass die bedeutende Straßenkunst auch zukünftig die belebte
Karl-Liebknecht-Straße bereichert und Passanten zum Verweilen einlädt. 

Stand: 27.09.2023

Bildergalerie - Madonna-Graffito

Leipziger Weinfest

Markt | Ortsteil: Zentrum

Das Leipziger Weinfest findet alljährlich über eine Woche in den Sommermonaten statt und wird vom Marktamt der Stadt Leipzig veranstaltet. Auf dem Markt bieten etwa 30 Aussteller aus ganz Deutschland und einigen europäischen Ländern ihre Weine zum Genießen an. Das ursprünglich in den späten 1990er Jahren als Promotionsveranstaltung ins Leben gerufene Weinfest hat sich mittlerweile als eine der beliebtesten und bestbesuchten Veranstaltungen etabliert. Ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm mit Live-Musik und aufwändig geschmückte Stände und Sitzbänke runden den Weingenuss ab.

Alljährlich zur Sommerzeit verwandelt sich der Leipziger Markt vor dem Alten Rathaus im Rahmen des Weinfestes in die größte Weinstube der Stadt. Winzer aus verschiedenen Anbaugebieten in Sachsen, ganz Deutschland und Europa – von Ungarn über Österreich bis Südtirol und Frankreich – bieten an ihren aufwändig gestalteten Verkaufsständen hochwertige Weine zum Verkosten und Genießen an.

Sachsens 800jährige Weintradition


Die sächsische Weintradition reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück, als ein Mönch aus dem
Kloster Altzella erstmals von einer Weinstraße in der Region berichtete. Bereits zu Zeiten des Bischofs Benno von Meißen soll in der Region Wein angebaut worden sein. Überlieferungen aus dem Jahr 929 n. Chr. zufolge berichteten auch die Truppen von Heinrich I. von diversen Weinstöcken im Elbtal. In einer Urkunde von 1161 wurde die Existenz von Weinbergen im Meisatal bestätigt. Das höfische Weingut Hoflößnitz rief schließlich im 17. Jahrhundert das 6.000 Hektar umfassende sächsische Weinanbaugebiet ins Leben, welches später aufgrund des Baubooms und der Reblaus fast vollständig zerstört und im Jahr 1907 offiziell als verseucht deklariert wurde. Mit dem Ende der DDR wurden in den 1990er Jahren rund 220 Hektar neu aufgerebt. Die Sächsische Weinstraße, welche zwischen Pirna und Diesbar-Seußlitz verläuft, wurde offiziell im Jahr 1992 eingeweiht. Der Weinbau in Sachsen entwickelte sich zu einem Aushängeschild für die Region mit einem vielfältigen Angebot, welches jedes Jahr zahlreiche Besucher und Weinwanderer anlockt. Heute zählt das Weinbaugebiet Sachsen als nordöstlichstes sowie kleinstes zusammenhängendes seiner Art in Deutschland. Seit der Aufrebung in den 1990er Jahren hat sich das Weinbaugebiet flächenmäßig verdoppelt und umfasst mittlerweile rund 492 Hektar Rebfläche, welche von etwa 2.500 Winzern bewirtschaftet wird.

Von der kleinen Promotionsveranstaltung zu Leipzigs größter Weinstube


Das Leipziger Weinfest startete ursprünglich als Promotionsveranstaltung eines rheinländischen Weinbauverbandes in den späten 1990er Jahren. Nachdem diese die ersten Jahre gut angenommen wurde, sollte das Format vom Veranstalter wenig später eingestellt werden. Da die involvierten Winzer von Leipzig sehr angetan waren, plädierten sie für eine Fortführung des Weinfestes durch das Marktamt der Stadt Leipzig, welches bis dahin als genehmigende Behörde involviert war. Das Marktamt übernahm die Veranstaltung in Eigenregie und öffnete das Weinfest ab 2007 für weitere Regionen und Anbieter. Zu diesem Zeitpunkt war das Fest mit acht bis elf Teilnehmern recht überschaubar. Im Jahr 2014 wurde das Konzept durch Marktamtsleiter
Walter Ebert und sein Team überarbeitet. Die Winzer warb man aktiv an. Dadurch wurde die Veranstaltung immer erfolgreicher, so dass weitere interessierte Winzer und Besucher nach Leipzig kamen und sich das Format als eine der beliebtesten Veranstaltungen etablierte. Im Pandemiejahr 2021 konnte das Weinfest als eine von wenigen größeren Veranstaltungen in Leipzig unter strengen Auflagen, mit reduzierter Teilnehmerzahl und 17 Ständen stattfinden. Waren auf dem Weinfest ursprünglich nur deutsche Winzer anwesend, sind seit einigen Jahren auch Weingüter aus Ungarn, Österreich, Südtirol und Frankreich vertreten.

Ein Glas Rotes in stimmungsvoller Atmosphäre


Eröffnet wird das Weinfest jedes Jahr von der amtierenden sächsischen Weinkönigin, welche alljährlich im Herbst vom Sächsischen Weinbauverband gewählt wird. Zu den Aufgaben der Repräsentantin des sächsischen Weinbaugebietes zählen zahlreiche Termine im Jahr, wie die Eröffnung von Weinfesten, Messen sowie Gespräche mit Presse-, Rundfunk- und Fernsehvertretern. Voraussetzung für die Wahl sind u.a. gute Kenntnisse über das sächsische Weinbaugebiet und nicht zuletzt die Freude am Wein.

An rund 30 Weinständen können neben den etwa 200 verschiedenen Weinen auch Sekte, Weintraubenliköre und Weinbrände verkostet werden. Zu den Stammgästen und langjährigen Ausstellern, die vom Weinfest nicht mehr wegzudenken sind, zählen die sächsische Kelterei Oese, das sächsische Weingut Schloss Wackerbarth und die Winzergenossenschaft Freyburg aus Sachsen-Anhalt. Mehrere Gastronomen bieten auf dem Weinfest zudem weintypische Speisen an, darunter Käseplatten und Flammkuchen. Ein tägliches Bühnenprogramm mit Live-Musik, von Rock bis Jazz, rundet die Veranstaltung ab. Die Weinfreunde können in stimmungsvoller Atmosphäre auf einer der Sitzbänke ein Glas Wein genießen. Die Besucherzahlen des sich seit Jahren auf Wachstumskurs befindlichen Weinfestes bewegen sich zwischen 25.000 und 30.000. 

Stand: 27.09.2023

Leipziger Markttage

Markt / Salzgässchen / Nikolaikirchhof | Ortsteil: Zentrum

Die Leipziger Markttage werden jedes Jahr im Herbst für 10 Tage in der Innenstadt veranstaltet. Sie fanden erstmals vom 30. September bis 10. Oktober 1976 statt. Auf 13.100 Quadratmetern boten etwa 600 Handelsleute aus Leipzig und allen Bezirken ihr vielfältiges Warenangebot an. Damals wie heute umfassen die Markttage neben dem Handelsgeschehen ein vielfältiges gastronomisches und kulturelles Angebot. Zu den Highlights zählen die Marktbühne mit einem Musikprogramm, der historische Handwerkermarkt im Salzgässchen und der Erntedankbrunnen auf dem Nikolaikirchhof.

Buntes Handels- und Messetreiben zwischen Via Regia und Via Imperii


Leipzig blickt auf eine lange Tradition als Handels- und Messestadt von internationalem Rang zurück. Bereits im Zuge der sorbischen Besiedlung im 7. Jahrhundert wurde hier unter dem Namen Lipzk „Ort bei den Linden“ ein wichtiger Handelsstützpunkt begründet. Die Verleihung des Stadt- und Marktrechts durch Markgraf
Otto der Reiche im Jahr 1165 gilt zugleich als Gründungsjahr der Stadt. An der Kreuzung der beiden europäischen Handelsstraßen Via Regia und Via Imperii gelegen entwickelte sich Leipzig zu einem wichtigen Zentrum des Handels sowie des Austauschs von Waren und Informationen zwischen den Bürgern. Nachdem Kaiser Maximilian I. der Stadt 1497 das Messeprivileg verlieh, wurden die bis dahin drei Mal jährlich abgehaltenen Märkte zu Reichsmessen erhoben und den im Umkreis von 15 Meilen liegenden Städten ein Verbot zur Durchführung von Märkten erteilt. Leipzig entwickelte sich zu einer Messestadt von europäischem Rang. Der seit 1420 überlieferte Hauptmarkt diente als Zentrum des Handels während den abgehaltenen Messen. Im Mittelalter fanden sich hier Handelsleute und Bauern aus den umliegenden Dörfern zusammen, um auf dem Wochenmarkt ihre Waren feilzubieten. Aufgrund ihrer Bedeutung für eine regelmäßige und geordnete Versorgung der Bürger und den damit verbundenen Geldeinnahmen wurden die Märkte vom Landesherrn und dem Stadtrat gefördert. Letztere wachten zugleich auch mittels Marktordnungen über das Markttreiben. Zu Zeiten der Warenmesse konzentrierte sich der „Meßverkehr“ um den Markt. Hierher brachten die Fuhrleute ihre in Kisten und Ballen verpackten Waren zum Verkauf. Vor deren Lagerung in den Speichern wurden sie an der Alten Waage registriert und der sogenannte Meßzoll bezahlt.

Herbstmarkt 1976: Von Fuhrmannskneipe, Schmöllner Mutzbraten und den „Klein-Pariser Marktmusikanten“… 


Die Leipziger Markttage fanden erstmals vom 30. September bis zum 10. Oktober 1976 statt. Ziel war es, die Versorgung der Bevölkerung mit Konsumgütern und Dienstleistungen des Handels in der Innenstadt noch attraktiver zu gestalten und bessere Einkaufsmöglichkeiten zu schaffen. Im Mittelpunkt stand die Demonstration der Leistungskraft des Handels und die Positionierung der Leipziger Markttage als Besuchermagnet über die Stadtgrenzen hinaus. Damit sollten sie sich deutlich von den bis dahin üblichen Bauernmärkten abheben. Deshalb sah ein Beschluss des Bezirkstages vom Juni 1976 im
Neuen Rathaus eine zukünftig jährliche Durchführung der Leipziger Markttage im September / Oktober vor. Neben den Leipziger Handelsbetrieben sowie sämtlichen gastronomischen Einrichtungen der Stadt waren an der Umsetzung auch rund 600 Verkäufer aus 13 Kreisbetrieben des Bezirkes mit einem umfangreichen Warenangebot beteiligt. Darunter befanden sich 65 Kooperationspartner und 42 Betriebe aus dem Bezirk, darunter die Binnenfischerei Wermsdorf, die Groitzscher Schuhfabrik sowie die Brauerei Krostitz.

Auf einer Fläche von 13.100 Quadratmetern waren im Bereich Markt, Salzgässchen, Sachsenplatz, Brühl und Hainstraße zahlreiche Verkaufsbereiche mit originellen Ständen angesiedelt. Neben Speis‘ und Trank machten die Industriewaren mit etwa 60 Prozent den größten Teil des Angebots aus. Ziel war es zudem, neue und traditionelle Verkaufsformen zu demonstrieren. So gab es etwa im Salzgässchen einen „Historischen Markt anno 1650“, während Pferdewagen, eine „Fuhrmannskneipe“, rustikale Verkaufsstände, eine Postsäule und Verkäufer in historischen Trachten für eine für das Leipzig um 1650 typische Atmosphäre sorgten. In der Reichsstraße konnten auf dem „Leipziger Künstlermarkt“ an verschiedenen Ausstellungs- und Verkaufsständen kunstgewerbliche Waren, Gemälde und Grafiken begutachtet werden. Ebenfalls in der Reichsstraße angesiedelt war der „Basar am Sachsenplatz“, wo Blumen, Textilien und Schallplatten sowie handgearbeitete Gegenstände verkauft wurden. Wenige Meter weiter konnten im „Leipziger Allerlei“ Gebrauchtwaren verschiedenster Art entdeckt werden. Auf dem „Bauernmarkt“ auf dem Markt wurden neben deftigen Speisen aus dem „Bauerndorf“ nützliche Haushaltswaren angeboten. Ein Highlight war die 185 Meter lange Verkaufsstraße „Brühl Boutiquen“, wo Produktionsbetriebe des Bezirkes in Zusammenarbeit mit dem Handel eine interessante Leistungsschau mit Verkauf darboten. Auf dem „Wirtschaftsmarkt“ auf dem Richard-Wagner-Platz wurde neben einem reichhaltigen Sortiment an Handwerkszeug und -material der berühmte Schmöllner Mutzbraten zum Verkauf angeboten. Am „Treff am Sachsenplatz“ konnten die Besucher abseits des Marktgeschehens in zahlreichen gastronomischen Einrichtungen unterschiedlicher Art verweilen. Am Naschmarkt luden Imbissbuden, darunter eine Löffelstube, sowie ein Angebot an Fisch- und Schlachtspezialitäten nach einem Marktbummel zum Verweilen ein. Zum Angebot zählten außerdem Betriebe aus dem Bezirk und deren Spezialitäten, darunter die Oschatzer Fischgaststätte, die Grimmaer Waldgaststätte und die Bornaer Bergmannsgaststätte sowie der Kaffeegarten. Angeboten wurden u.a. Delitzscher Pralinen, Torgauer Krüge und Geithainer Töpfe. Eine Kunstgewerbegalerie, Verkaufsstände des Buchhandels und des Antiquariats sowie ein Briefmarkentausch rundeten das Angebot ab.

Bestandteil der zur Tradition gewordenen Markttage war ein abwechslungsreiches Kulturprogramm am „Bauernmarkt“ und „Künstlermarkt“. Auf dem Balkon des Alten Rathauses wurde vormittags Turmmusik gespielt. Am Nachmittag sorgten auf der Podiumsbühne am Markt zahlreiche Kulturschaffende, darunter das historische Bläserquartett der Stadtwache von 1880, der Leierkastenmann Ludwig, der ambulante Händler Hermann Connewitzer, die „Leipziger Moritaten und Balladen“ sowie die „Klein-Pariser Marktmusikanten“, für Unterhaltung und eine lockere Atmosphäre. Mit einem Umsatz von insgesamt rund 4,4 Millionen Mark, dem Verkauf von 4.300 Büchern, 3.200 Schallplatten, 2.500 Paar Schuhen, 17.500 Mutzbraten, 20.600 Griebenfettstullen, 127.000 Portionen Kräppelchen, 300.000 Eilenburger Pumpernickel, 60.000 Rostbratwürsten und 84.000 Stück Kuchen war die Erstauflage der Leipziger Markttage 1976 ein voller Erfolg.

Markttage heute: Zwischen ausgelassener Stimmung auf der Marktbühne und mittelalterlichem Flair auf dem historischen Handwerkermarkt


Neben dem Handels- und Marktgeschehen gibt es ein vielfältiges gastronomisches und kulturelles Angebot. Die umfangreichen Flaniermeilen bieten Platz für rund 80 Stände. Auf dem Markt als Zentrum der Leipziger Markttage wird täglich auf der Marktbühne ein abwechslungsreiches Programm mit Live-Musik von einheimischen und auswärtigen Künstlern unterschiedlicher Genres geboten. Auch die angrenzenden Bereiche sind mit verschiedenen gewerblichen Angeboten in das Marktgeschehen eingebunden. Angelehnt an die Ursprünge der Leipziger Markttage findet im Salzgässchen der historische Handwerkermarkt mit Handwerks- und Schankhütten bei mittelalterlicher Musik statt. Auf dem Nikolaikirchhof wird traditionell am Eröffnungswochenende der Leipziger Markttage der Brunnen als Erntedankbrunnen mit Erntedankkrone gestaltet sowie mit Erntegaben, darunter Getreide, Blumen, Gemüse und Obst, festlich dekoriert. Am darauffolgenden Sonntag findet traditionell in der
Nikolaikirche der Erntedankgottesdienst statt, der allen Besuchern offensteht.

Stand: 27.09.2023

Bildergalerie - Leipziger Markttage

Historisches Bildmaterial - Leipziger Markttage

Leibniz-Denkmal

Augustusplatz 10 / Leibnizforum der Universität Leipzig | Ortsteil: Zentrum

Das am 25. Oktober 1883 eingeweihte Leibniz-Denkmal des Dresdner Bildhauers Ernst Hähnel befindet sich im Innenhof des Campus der Universität Leipzig. Es wurde zu Ehren des gebürtigen Leipzigers und Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz geschaffen. Die 3,60 Meter hohe Bronzestatue auf einem Sockel zeigt Leibniz im zeitgenössischen Kostüm.

Die verwehrte Promotion von Leipzigs berühmten Sohn


Der 1646 in Leipzig geborene Gottfried Wilhelm Leibniz gilt als einer der bedeutendsten Philosophen des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts sowie als letzter Universalgelehrter. Im Alter von acht Jahren lernte er ohne einen Lehrer die lateinische und wenig später die griechische Sprache. Seinen Altersgenossen war er intellektuell deutlich überlegen, besuchte die
Alte Nikolaischule und immatrikulierte im Alter von nur 14 Jahren an der Universität Leipzig, wo er Philosophie und Rechtswissenschaften studierte. Da ihm aufgrund seines jungen Alters von 20 Jahren die Promotion in den Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig verwehrt wurde, kehrte er der Stadt den Rücken und ging an die Universität Altdorf bei Nürnberg, wo er 1667 mit exzellenten Resultaten promovierte. Der berühmte Leipziger begründete u.a. die Infinitesimalrechnung, entwickelte eine Rechenmaschine, erfand das Binärprinzip als heutige Basis der modernen Computertechnik, gründete eine Akademie, war Historiker, Diplomat und Bergbauingenieur. Leibniz übte einen starken Einfluss auf die einsetzende Aufklärung, den deutschen Idealismus und die klassische Philosophie aus und formulierte die Maxime der Verstandesmäßigkeit: „Jeder Mensch besitzt die Fähigkeiten zur vernünftigen Lebensführung.“

Von Standortdebatten und verschmähten Bildhauern


Um dem berühmten Sohn ein würdiges Denkmal zu setzen, erließen die Ratsherren Leipzigs und der Akademische Rat der Universität am 11. Juni 1846 einen „Aufruf zu freiwilligen Beiträgen zur Errichtung eines Denkmals für Leibniz in Leipzig“ an die Bürger der Stadt. Die Stadt und die Universität stellten bereits einen Grundstock von je 1.000 Talern zur Verfügung. Nur wenige Tage zuvor hatten das Leipziger Tagesblatt und der Anzeiger in mehrseitigen Beilagen das Leben und Wirken des in Leipzig geborenen Leibniz aufgezeigt und für die Errichtung eines Kulturdenkmals zu Ehren des Frühaufklärers als „moralische Verpflichtung“ plädiert. In dem Aufruf an die Bürger hieß es weiterhin, ein Denkmal würde „die gerechte Würdigung vergangener Größen aussprechen, das lebende Geschlecht geistig erhellen, den kommenden Zeiten die ihnen überlieferte Errungenschaft verkündigen“ und „für eine Volksbildung wirken“. Die Denkmalsinitiative entstand aus Universitätskreisen und ist insbesondere dem Engagement des Mathematikers und Philosophen
Moritz Wilhelm Drobisch zu verdanken. Bereits seit 1845 hatte sich der Gelehrte bei der Stadt für ein Denkmal eingesetzt und sich im Vorfeld von Leibniz‘ 200. Geburtstag mit dem Akademischen Senat verbündet, dem er selbst angehörte. Auf seine Initiative hin wurde anlässlich der akademischen Leibnizfeier in der Aula des Augusteums beim Leipziger Bildhauer Hermann Knaur eine monumentale Leibniz-Büste in Auftrag gegeben. Die letztliche Umsetzung des aus den langsam wachsenden Geldern der Bürgerstiftung finanzierten Denkmals fand allerdings erst 37 Jahre später im Herbst 1869 statt, als dem Rat der Stadt der Stiftungsfond als ausreichend erschien.

Der hochangesehene Dresdner Bildhauer Ernst Hähnel wurde in der Frage zu Rate gezogen, ob die zusammengetragenen Mittel für zwei große Bronzestatuen ausreichen würden. Obwohl dies der Fall war, zogen sich die Debatten um den Standort, die Konzeption und die Wahl des Bildhauers noch jahrelang hin. Während der 1870er Jahre plante man die Aufstellung der beiden Denkmäler für Leibniz und Martin Luther als Pendants zu beiden Seiten des Hauptportals des Augusteums. Da Hähnel bereits von Beginn an für deren Umsetzung bevorzugt wurde, verzichtete man zunächst auf den von ihm empfohlenen Schüler und Vertrauten Johannes Schilling. Letzterer wurde zwar für das Reformationsdenkmal reklamiert, erhielt jedoch erst nach zwischenzeitlicher Absage Hähnels auch den Auftrag für das Leibniz-Denkmal. Die Angebote anderer Bildhauer, darunter Hermann Knaur oder der Berliner Rudolf Siemering, blieben unbeachtet und die Denkmalsausführung wurde letztlich um mehrere Jahre verschoben, um schließlich doch Hähnel für den Auftrag gewinnen zu können. Das Monument wurde von der Kunstgießerei Lenz in Nürnberg gegossen.

Der „weltletzte Universalgelehrte“ zwischen den vier weiblichen Wissenschaften


Gegenstand des Denkmals war nicht der junge Leibniz, der Leipzig mit 20 Jahren verließ, sondern der ältere, um die Vereinigung von Theorie und Praxis in allen Wissenschaftsbereichen bemühte „Fürst der Wissenschaft“ und Initiator mehrerer Akademiegründungen. Der deutsche Philosoph
Max Heinze hielt in der Aula der Universität die Rede zur Denkmalweihe am 25. Oktober 1883, aufgestellt wurde das Denkmal jedoch nicht wie ursprünglich geplant am Augusteum auf dem Augustusplatz, sondern auf dem Thomaskirchhof. Dort musste es 1906 dem von Carl Seffner geschaffenen Bach-Denkmal weichen und wurde zwischenzeitlich an der weniger repräsentativen Stelle im Paulinerhof aufgestellt. Aufgrund der Sprengung der Universitätskirche St. Pauli und dem Augusteum wurde das Denkmal am 30. Mai 1968 abgebrochen und eingelagert. Im Jahr 1977 erhielt es seinen neuen Platz an der Universität zwischen Hörsaalgebäude und Moritzbastei. Im Zuge der Neugestaltung des Universitätscampus wurde das Denkmal im August 2008 an seinen heutigen Standort im Innenhof des Campus der Universität Leipzig, dem sogenannten Leibnizforum, verlegt.

Die 3,60 Meter große Bronzestatue zeigt Gottfried Wilhelm Leibniz, der sich im zeitgenössischen Kostüm mit Perücke auf einen fast verdeckten Globus als Symbol politischer Macht stützt. In den Händen hält er ein Buch als traditionelles Attribut des Gelehrten. Dabei soll es sich laut historischer Überlieferung um das Manuskript des berühmten „ägyptischen Plans“ handeln, jene 1672 in Paris von ihm persönlich an Ludwig XVI. überreichte Denkschrift, bei der es sich um einen detaillierten Plan zur Eroberung Ägyptens handelte. Damit wollte Leibniz wohl vergeblich Frankreichs Expansionsdrang nach Deutschland in eine andere Richtung dirigieren. Sowohl der Globus als auch das Buch charakterisieren seinen historischen Handlungsspielraum. Um das Ausmaß seiner Bedeutung für die Wissenschaft zu veranschaulichen, stellte der Künstler Leibniz auf einen bronzenen Sockel, auf dessen Seiten die allegorischen Darstellungen der vier Fakultäten Philosophie, Theologie, Jurisprudenz und Medizin abgebildet sind und die Gesamtheit der Wissenschaft verkörpern: An der Vorderseite befindet sich das Sinnbild der Philosophie in Frauengestalt mit einem Spiegel in der erhobenen Rechten, in der Linken eine Rolle umfassend. Links davon befindet sich die Jurisprudenz, ebenfalls in Frauengestalt, die in der Linken ein Buch hält, dessen Deckel eine Waage ziert und mit dem Zeigefinger der Rechten in ein auf den Knien aufgeschlagenes Buch weist. Die Rückseite des Sockels trägt die Inschrift „Errichtet im Jahre 1883“ und bildet das Relief der Theologie in Frauengestalt ab, die in der Rechten ein Kreuz emporhält, während die Linke auf der aufgeschlagenen Bibel liegt. An der rechten Sockelseite befindet sich die Frauengestalt der Medizin mit einer Schale in der Rechten, aus der eine Schlange trinkt, in der Linken trägt sie eine Rolle. 

Täglich strömen tausende Studenten auf dem Weg in die Hörsäle oder in die Mensa an dem Denkmal in exponierter Lage vorbei oder verweilen dort in den Pausen. Einen besseren Standort für den Universalgelehrten gibt es in Leipzig nicht.

Stand 27.09.2023

Bildergalerie - Leibniz-Denkmal

Historisches Bildmaterial - Leibniz-Denkmal

Kirche Hohen Thekla

Neutzscher Straße | Ortsteil: Thekla

Die Kirche Hohen Thekla befindet sich auf einer Erhebung oberhalb der Parthe im Leipziger Stadtteil Thekla. Im 12. Jahrhundert ursprünglich als romanische Wehrkirche errichtet überstand sie alle Kriege unbeschadet. Sie ist wahrscheinlich das älteste Gebäude auf dem heutigen Leipziger Stadtgebiet. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1959 wurde die gesamte Inneneinrichtung zerstört, lediglich die Umfassungsmauern der Kirche und ihre mittelalterliche Konstruktion blieben erhalten. Nach dem Wiederaufbau des Kulturdenkmals unter der Leitung von Fritz Ziel schuf der Dresdner Künstler Werner Hempel den Taufstein, das Lesepult und die Kanzel. Heute präsentiert sich die Kirche mit einer postmodernen Inneneinrichtung und einem romanischen äußeren Erscheinungsbild. Sie bietet rund 100 Sitzplätze und ist ganzjährig zu Gottesdiensten geöffnet. 

Mittelalterliche Baukunst am Fuße der Parthe


Aufgrund ihres urwüchsigen Erscheinungsbildes und ihren wuchtigen Mauern ragt die Kirche als eines der markantesten Bauwerke unter nur noch wenigen erhaltenen mittelalterlichen Bauten in und um Leipzig heraus. Der Kirchberg hebt sich mit seinen 129 Metern Höhe deutlich vom Niveau der Parthe auf 112 Metern ab, während sich um die Kirche vom Friedhof her zahlreiche interessante klassizistische und barocke Grabsteine gruppieren. Gemeinsam mit den Kirchen Panitzsch und Beucha erhielt die Kirche Hohen Thekla aufgrund dessen den Beinamen „Hohe Priester“. Der Name der vermutlich dem Heiligen Nikolaus geweihten Kirche stammt vom Kirchberg, welcher früher Hohentiegel, Hohentichel oder auch Hohentechla genannt wurde, wobei der Namen „Thekla“ vermutlich aus dem Slawischen entspringt.

Wuchtiges Bauwerk trotzte den Kriegen


Der Ursprung der Kirche Hohen Thekla reicht bis ins 10. Jahrhundert zurück, als auf dem Kirchberg bereits ein Sakralbau nachweisbar war. Sie wurde vermutlich im 12. Jahrhundert als Wehrkirche errichtet. Die im Turmbereich bis zu zwei Meter dicken Außenmauern wurden aus unterschiedlich großen Granitfindlingen errichtet und in der Fassade zunächst unverputzt belassen. Diese Bauweise verleiht der Kirche bis heute ein archaisches Aussehen. Erhalten sind der wuchtige Westturm, das niedrige Schiff und der rechteckige Chorraum in deutlich erkennbarer Dreigliederung. Das in gleicher Breite an den Turm anschließende Kirchenschiff besitzt einen elf Meter langen und acht Meter breiten Innenraum. Wie bei romanischen Kirchen typisch waren die Fenster des Kirchenschiffes sehr klein. Das wuchtige Bauwerk überstand ein Feuer während des Dreißigjährigen Krieges und konnte – wie aus einer entsprechenden Jahreszahl an der schmiedeeisernen Tür am Südeingang hervorgeht – bis 1660 wieder erneuert werden. Bei dieser Tür mit ihren Beschlägen und im oberen Teil sich zwei einander zugewandten Vögeln handelt es sich um eine Rarität. Sie gehörte einst zum Haupteingang der Kirche, bevor dieser an die Westseite des Turms verlegt wurde. Wenig später entstanden im Innern der Kirche Emporen mit bemalter Brüstung sowie eine bemalte Bretterdecke. Während der
Völkerschlacht bei Leipzig 1813 wurde der Kirchberg vom Befehlshaber der alliierten Nordarmee, dem schwedischen Kronprinz Jean Baptiste Bernadotte, als Beobachtungsstandort genutzt. Daran erinnern bis heute drei in den Kirchturmputz eingemauerte Kanonenkugeln. Am 29. April 1840 fand mit der Trauung des Politikers und späteren Volkstribun der 1948er Revolution Robert Blum und Eugenie Günther die wohl prominenteste Hochzeit der Kirche Hohen Thekla statt. Nur wenige Monate später gaben sich Robert Schumann und Clara Wieck in der benachbarten Gedächtniskirche Schönefeld ebenfalls das Ja-Wort.

Kontrastreich von Innen und Außen: Postmoderne trifft auf Romanik


Nach einem Entwurf des Leipziger Architekten
Julius Zeißig wurde 1889 an der Westseite des Kirchturms ein Rundbogenportal ergänzt, welches sich in gleicher Form noch heute präsentiert. Im Zuge der Vergrößerung der drei Fenster bis fast zum Erdboden gestaltete man auch die Südseite des Schiffes um. Weiterhin wurde an der Südseite des Chores eine Sakristei ergänzt, der westliche Teil des Chores untermauert und die Kirche von außen verputzt. Die Kirche Hohen Thekla war im Besitz der vermutlich ältesten Kirchenglocke im Leipziger Raum aus dem 13. Jahrhundert, welche bereits 1908 in den Besitz des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig im Alten Rathaus überging. Die Inneneinrichtung bestand aus einem Flügelaltar mit Mariendarstellung aus dem Jahr 1510, einem Taufstein aus romanischer Zeit, einer Kanzel von 1680 sowie einer Orgel. Nachdem die Kirche alle Kriege und Bombenangriffe im Leipziger Norden überstanden hatte, fiel deren wertvolles Inventar einem schweren Brand in der Nacht vom 29. auf den 30. Januar 1959 zum Opfer. Dabei handelte es sich um Brandstiftung von zwei betrunkenen Jugendlichen, die aus der Gemeinde stammten und ihren Einbruch in die Kirche vertuschen wollten. Während die Inneneinrichtung mitsamt Taufstein, Flügelaltar, Emporen, Bildern, Orgel und Deckenmalereien gänzlich zerstört wurde, blieben lediglich die Umfassungsmauern der Kirche und ihre mittelalterliche Konstruktion erhalten. Dank einer speziellen Kollekte der Sächsischen Landeskirche in Höhe von 190.000 D-Mark im Februar 1959 konnte bereits unmittelbar mit dem Wiederaufbau des bedeutenden Kulturdenkmals unter der Leitung des Architekten Fritz Ziel begonnen werden. Der Künstler Werner Hempel schuf den Taufstein, das Lesepult und die Kanzel. Chor, Kirchensaal und Turm erhielten neue Dachstühle, während das Südportal wieder geöffnet und die Turmöffnung im Westen geschlossen wurde. Die mit Eisenbeschlägen bestückte Tür von 1660 konnte an ihrem ursprünglichen Ort platziert und die rekonstruierte Kirche schließlich am 7. Oktober 1962 wiedereröffnet werden. Seitdem ist der Innenraum der Kirche von weiß verputzten Wänden und Brauntönen von der Holzbalkendecke und der Empore sowie von Steinmetzkunst aus den 1960er Jahren geprägt. Diese Gestaltung sorgt für einen besonderen Kontrast zwischen postmodernem Innern und romanischem Äußeren der Kirche. Im Jahr 1966 schuf die Bautzner Firma Eule eine neue Orgel. Hinter dem Altar befinden sich drei nebeneinander angeordnete, expressionistische Gemälde, die vom Leipziger Künstler Matthias Klemm geschaffen wurden. Das Triptychon stellt auf abstrakte Art und Weise in Rot-, Schwarz- und Holztönen Jesus‘ Kreuzigung bis zur Auferstehung dar. 

Seit Januar 2009 gehört die Gemeinde Hohen Thekla zur Evangelisch-Lutherischen Matthäuskirchgemeinde Leipzig Nordost, welcher noch die Gedächtniskirche Schönefeld sowie die Stephanuskirche Mockau angehören. 

Stand: 27.09.2023

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Historisches Bildmaterial - Kirche Hohen Thekla

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