Gedenkort für die verstorbenen Kinder Leipzigs

Liebigstraße 28 | Ortsteil: Zentrum-Südost

Im Friedenspark befindet sich inmitten einer großzügigen Rasenfläche mit ungewöhnlicher Bepflanzung eine Gedenkort für die verstorbenen Kinder Leipzigs. Bei dem 45 Meter langen und sechs Meter breiten Heckengarten handelt es sich um eine Sonderanlage an der Westseite des Friedensparks. Diese beherbergt neun Wildapfelstämme sowie um eine Stahlplatte angeordnete Findlinge. Auf der Platte sind die Begriffe „Anfang“ und „Ende“ eingraviert. Das sich in der daneben befindlichen Bronzeschale sammelnde Regenwasser soll Tränen symbolisieren. Der Entwurf stammt von Antje Schuhmann, Juliane Kirchner-Jung und Detlev Lippmann. Auftraggeber des Gedenkortes ist der Förderkreis der Kinderklinik e.V. der Universität Leipzig.

Weiterhin befindet sich am Gedenkort eine steinerne Stele mit dem Namen des Gedenkortes. Auf deren Rückseite ist auf einer Stahlplatte die folgende Inschrift aufgeführt: 

Dank allen, die diesen Ort ermöglicht haben. 

Leipzig, 8. Juni 2012

Stand: 29.11.2023

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Schnecken am Neuen Rathaus

Martin-Luther-Ring 4-6 | Ortsteil: Zentrum

Tausende Mitarbeiter der Stadtverwaltung strömen wochentags täglich durch den Haupteingang am Martin-Luther-Ring in das Neue Rathaus. Eingeweihte wissen dabei um ein humorvolles Geheimnis: Auf den Türklinken der Haupteingangstüren befinden sich eiserne Weinbergschnecken. Diese sollen die Angestellten auf dem Weg ins Büro daran erinnern, nicht im Schneckentempo zu arbeiten.

Versteckte Anspielungen der Rathaus-Erbauer


Der Stadtbaudirektor
Hugo Licht hat sich mit seinem Team beim Bau des Neuen Rathauses aber noch andere Schelmereien ausgedacht. Wer die Fassade aufmerksam betrachtet, entdeckt jede Menge Tiere und Fabelwesen. Ein Detail ragt dabei heraus: die Plastik Der Steuermoloch verschlingt den Bürger am Zugang zum Ratskeller Leipzig am Burgplatz. 

Besonders originell ist im Innern des Neuen Rathauses die Haupttreppe gestaltet, die die untere Wandelhalle mit der oberen Wandelhalle verbindet. Das Treppengeländer der prachtvollen Steintreppe ziert plastischer Schmuck von Georg Wrba. Der Bildhauer verknüpfte dabei Elemente der Renaissance, des Barock und des Jugendstils. Neben menschlichen Darstellungen entdeckt man zahlreiche Tiere, darunter zwei Schildkröten, einen Affen und ein Krokodil. Letztere mahnen die Angestellten ebenfalls daran, das Arbeitstempo zu beschleunigen.

Doch wie kam es zu diesen scherzhaften Symbolen?

Hugo Licht ist wütend


Das imposante Neue Rathaus mit seinem 114,5 Meter hohen Rathausturm wurde am 7. Oktober 1905 eingeweiht. Es ist seitdem eines der Wahrzeichen der Stadt und schon von weitem sichtbar. Sein Bau verlief jedoch nicht immer plangemäß. Da die Leipziger Bevölkerung um 1900 rasant wuchs und sich somit auch die Stadtverwaltung vergrößern musste, reichte der Platz im
Alten Rathaus nicht mehr aus. Die Stadt kaufte deshalb vom Königreich Sachsen die Pleißenburg, um sie abzureißen und auf ihren Grundmauern das Neue Rathaus zu errichten. Den ausgeschriebenen Architekturwettbewerb gewann 1897 Stadtbaudirektor Hugo Licht mit dem Entwurf „Arx nova surgit – Eine neue Burg entstehe“. Nachdem Oberbürgermeister Otto Georgi am 19. September 1899 den Grundstein für den Neubau legte, verzögerten sich die Bautätigkeiten um fast zwei Jahre. Ein wesentlicher Grund dafür war, dass die Stadtverordneten die benötigten Gelder nicht in den geplanten Zeiträumen freigaben. Hugo Lichts Verärgerung war sehr groß. Oft stritt er sich in den Sitzungen lautstark mit den Verantwortlichen und soll sogar getobt haben: „Wer große Haufen scheißen will, muss auch den Arsch dazu haben.“ 

Dieser Ärger führte dazu, dass Hugo Licht noch kurz vor Eröffnung des Neuen Rathauses einem Schlossermeister den Auftrag erteilte, auf die Türklinken am Haupteingang Schnecken zu setzen. Und so mahnen die possierlichen Tierchen nun schon seit über 100 Jahren, dass die Angestellten zügig arbeiten sollen und der Stadtrat seine Entscheidungen schneller treffen muss.

Stand: 29.11.2023

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Orpheus – Relief

Augustusplatz 8 | Ortsteil: Zentrum

Das Relief „Orpheus“ schuf der Bildhauer Johannes Hartmann 1904 anlässlich der Weltausstellung in Saint Louis. Es befindet sich heute am 1981 eröffneten Gewandhaus zu Leipzig und wurde am Eingang eines Durchgangs angebracht, der in einen kleinen Lichthof mündet. Von dort aus gelangt man zur Gewandhauskasse und zum Mendelssohn-Saal.

Stand: 27.09.2023

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Rundgang – SpinnereiGalerien

Spinnereistraße 7 / Leipziger Baumwollspinnerei | Ortsteil: Lindenau

Drei Mal im Jahr – im Frühling, Herbst und Winter – finden an Wochenenden auf dem Gelände der ehemaligen Leipziger Baumwollspinnerei die Rundgänge der SpinnereiGalerien statt, die tausende Besucher und Medienvertreter aus aller Welt anziehen. Rund ein Dutzend Galerien und die HALLE 14 präsentieren neue Ausstellungen. Auch die Mehrzahl der in rund hundert Künstlerateliers und Werkstätten tätigen Kreativen lädt die Besucher ein, hinter die Kulissen zu schauen. Ob Maler, Fotograf, Designer oder Schmuck- und Modemacher – der Rundgang bietet eine hervorragende Möglichkeit, mit den hier lebenden und arbeitenden Künstlern der ehemaligen Fabrikstadt ins Gespräch zu kommen. 

Der erste Rundgang – Spinnerei Galerien fand in der heutigen Form im Jahr 2005 statt und baute auf dem Konzept des Galerienrundgangs von Michael Berninger und Bernd Tischer von der Culturtraeger GmbH auf. Diese hatten zuvor fünf Jahre lang die Liebhaber der zeitgenössischen Kunst zu Rundgängen eingeladen, damit diese städtische Museen, öffentliche Galerien sowie private kommerzielle Galerien entdecken. Ein Shuttle-Service erleichterte die Wege von der Innenstadt zur Baumwollspinnerei und zu den weiter entfernten Museen und Galerien. Seit Ende 2005 lädt die Baumwollspinnerei zu ihren eigenen Rundgängen ein. Zu sehen sind vor allem Werke aus Malerei, Fotografie, Skulptur und zahlreiche Installationen von nationalen und internationalen Künstlern. 

Für Kulturinteressierte haben während der Rundgänge auf dem Spinnerei-Gelände auch der Künstlerbedarf „boesner“, verschiedene Druckereien, das Künstlerbuch „Lubok“ sowie die gemeinnützige HALLE 14 geöffnet. Besonders letzte empfiehlt sich für einen Besuch. Nachdem der 1890/91 errichtete Industriebau zehn Jahre leer gestanden hatte, trafen sich im Dezember 2002 auf dem Spinnereigelände Wissenschaftler und Künstler aus verschiedenen Ländern, um über die Umnutzung von Industriebauten zu diskutieren. Fünf Jahre später eröffnete in der HALLE 14, deren Umbau vom Leipziger Architekturbüro Quartier Vier und dem Künstler Tilo Schulz umgesetzt wurde, das Besucherzentrum und die Kunstbibliothek mit in den Wänden integrierten Regalen und über 15.000 Büchern und anderen Medien. An der Besuchertheke kann man sich auch während des Rundgangs über die Ausstellungen in der HALLE 14 und in den anderen Galerien auf dem Spinnereigelände informieren. Als Treffpunkt und Ruhezone dient ein tribünenartig aufgebauter Bereich rechts neben dem Eingang. Der fünfgeschossige, rund 20.000 Quadratmeter große Bau, ist nach seiner Sanierung Heimstatt für viele Kreative und präsentiert im hinteren Bereich auf rund 2.000 Quadratmetern zeitgenössische Kunst. 

Nach der Schließung der im Jahr 1907 größten Baumwollspinnerei Kontinentaleuropas entstand Anfang der 1990er Jahre eine der interessantesten Produktions- und Ausstellungsstätten für zeitgenössische Kunst und Kultur in Europa. Seit 2001 fördert eine Verwaltungsgesellschaft und Geschäftsführung den allmählichen Aus- und Umbau der Gebäude und trug dazu bei, dass die Spinnerei zu dem wurde, was sie heute ist. Die Fabrikstadt genießt inzwischen hohes internationales Ansehen.

Stand: 27.09.2023

Bildergalerie - Rundgang – SpinnereiGalerien

Porzellanglockenspiel

Grimmaische Straße 2-4 / Mädler-Passage | Ortsteil: Zentrum

In der vor allem von Touristen stark frequentierten Mädler-Passage befindet sich neben Auerbachs Keller und der davor platzierten Figurengruppe Faustskulpturen eine weitere Attraktion, die nur von wenigen Passanten wahrgenommen wird, da sie nicht auf den ersten Blick sichtbar ist. Auch nach über 50 Jahren gilt deshalb das Porzellanglockenspiel in der Mädler-Passage als Geheimtipp. Wer an einer organisierten Stadtführung mit einem Leipziger Gästeführer teilnimmt, wird natürlich auf das originelle Glockenspiel hingewiesen, denn ein Rundgang durch Leipzigs attraktivste Passage ist ein Bestandteil jeder Gästeführung, die durch die Innenstadt führt. 

Das eher unscheinbare Glockenspiel wurde 1970 in der Rotunde der Mädler-Passage am Übergang zur Petersstraße angebracht. Es besteht aus 25 Glocken, die in der Porzellanmanufaktur Meissen aus Meissner Porzellan gefertigt wurden. Bis heute spielt das automatisch gesteuerte Glockenspiel zwischen 10 und 18 Uhr zu jeder vollen Stunde unterschiedliche klassische Melodien oder Volkslieder.

Stand: 27.09.2023

Bildergalerie - Porzellanglockenspiel

Kriegerdenkmal 1914-1918 – Friedhof Thekla

Tauchaer Straße 134 | Ortsteil: Thekla

In idyllischer Lage auf dem Friedhof Thekla und unweit der Kirche Hohen Thekla gelegen, befindet sich das kunstvoll gestaltete Kriegerdenkmal 1914-1918, das um 1920 im Stil des Art-déco errichtet wurde. Der Name des Künstlers ist unbekannt. Er gestaltete das Kriegerdenkmal mit einem Obelisken, der jedoch seitenverkehrt dargestellt wurde. Den Abschluss des Obelisken bildet eine Kanonenkugel mit einem Kreuz darauf, die symbolhaft den Bezug zum Ersten Weltkrieg herstellt. An den Seiten des Obelisken werden die Namen von den 54 Bürgern Theklas aufgeführt, die im Ersten Weltkrieg starben. 

An der Vorderseite steht über einem Eisernen Kreuz in hervorgehobener Inschrift: 

„Den Toten / zum /Gedächtnis / den / Lebenden zur / Mahnung / 1914- / 18“

Das auf einer Anhöhe gelegene Kriegerdenkmal ist von Bäumen umgeben und steht in der Mitte eines verwitterten Rondells, zu dem zwei Stufen führen. 

Stand: 27.09.2023

Bildergalerie - Kriegerdenkmal 1914-1918 – Friedhof Thekla

Haustierfarm im Wildpark Leipzig

Koburger Straße 12 | Ortsteil: Connewitz

Inmitten des südlichen Auwalds befindet sich die idyllisch an der Pleiße gelegene Haustierfarm im Wildpark Leipzig. Seit 1. Juni 1997 wird das 13.000 Quadratmeter große Gelände von der Familie Bauersfeld betrieben, die das Objekt nach einer öffentlichen Ausschreibung von der Stadt Leipzig übernommen hatte. Damals handelte es sich noch um eine Ponybahn. 

Der Familienbetrieb finanziert sich mit eigenen Mitteln, so dass ein Eintrittsgeld für den Besuch der Haustierfarm erhoben wird. Dieser ist vor allem für Familien mit Kindern sehr lohnenswert, da hier verschiedenste Haus- und Nutztiere ganz nah zu erleben sind. Sie werden in der gepflegten Anlage artgerecht gehalten. Das Streicheln der Tiere, soweit diese es wollen, ist sogar erwünscht. Die Fütterungszeiten der einzelnen Tierarten sind am Eingang ausgeschildert. 

Während des Spaziergangs durch die Haustierfarm können die Besucher 21 Tierarten und 44 Rassen mit insgesamt rund 150 Tieren beobachten. Darunter befinden sich Pferde, Esel, Trampeltiere, Kühe, Schweine, Schafe, Ziegen, Nutrias, Gänse, Enten und Vögel. Auf zahlreichen Hinweistafeln gibt es Hintergrundinformationen, zum Beispiel zu heimischen Singvögeln und Tieren, die auf dem Bauernhof leben. Auch die Entwicklung der Haustierfarm seit 1997 wird anschaulich anhand von Fotos und Kurztexten dargestellt. Eine Attraktion ist die Ausstellung alter landwirtschaftlicher Geräte, die im September 1999 eröffnet wurde und ständig erweitert wird. Ob Steinwalze (1909), Einschar-Tiefkulturpflug mit Fahrgestell (1912), Pferdemähbalken (1925) oder Kartoffelquetsche – wer sich für die Geschichte der Landwirtschaft interessiert, wird hier fündig. 

Der Ausbau der Haustierfarm erfolgt kontinuierlich in Etappen. Nach der Eröffnung am 25. Dezember 1997 entstanden neue Ställe für Pferde, Esel, Schafe und Ziegen. Zusammen mit dem Stall für Geflügel wurde auch der Ententeich angelegt. Anschließend entstand eine Voliere für Sittiche. Im Jahr 2001 gelangten zwei Trampeltiere in die Haustierfarm und fanden hier ihr neues Zuhause. Seitdem bietet die Familie Bauersfeld neben Ponyreiten auch Kamelreiten für Kinder und Erwachsene an. Später wurde die Haustierfarm um einen Kuh- und einen Schweinestall erweitert. Im Jahr 2011 zogen Puten und Hühner in ihre neuen Ställe ein und die Kaninchen bekamen eine Freianlage. Drei Jahre später wurde der Lehrpfad fertiggestellt und 2016 die Taubenvoliere errichtet. Mit ihrem Tierbestand und dem Veranstaltungskonzept ergänzt sich die Haustierfarm sehr gut mit den Angeboten von Wildpark und Zoo Leipzig, bei dem die Betreiber seit 1992 als Partner vertreten sind. 

Neben Pony- und Kamelreiten bietet die Haustierfarm auch Führungen begleitend zum Sachunterricht (Grundschule) sowie Kremserfahrten durch den Auwald an. 

Stand: 26.09.2023

Bildergalerie - Haustierfarm im Wildpark Leipzig

Gedenktafel – Standort Neues Gewandhaus

Beethovenstraße / Mozartstraße | Ortsteil: Zentrum-Süd

An der Stelle, wo sich heute der Neubau für die Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Leipzig befindet, gegenüber der Universitätsbibliothek, befand sich seit 1884 das zweite Gewandhaus, auch Neues Concerthaus bzw. Neues Gewandhaus genannt. Es wurde im Zweiten Weltkrieg 1944 stark beschädigt. Die Ruine des einst prachtvollen Konzerthauses wurde am 29. März 1968 gesprengt. 

Seit dem 6. März 2003 erinnert an der östlichen Giebelfront des Universitätsneubaus eine Gedenktafel daran, dass hier einst der aufgrund seiner Akustik gerühmte Gropius-Bau stand. Die Gedenktafel wurde von der Chemnitzer Werkstatt LaurinZwo/M u. K. Stapf GbR entworfen und hergestellt. Initiiert wurde die Gedenktafel von der Gesellschaft der Freunde des Gewandhauses zu Leipzig. Das Gewandhaus zu Leipzig und die Stadt Leipzig finanzierten die Herstellung mit. Die feierliche Enthüllung erfolgte durch Herbert Blomstedt, Volker Bigl und Andreas Creuzburg

Die Gedenktafel – Standort Neues Gewandhaus besteht aus einer langen, durchsichtigen Kunststoff-Tafel, auf die drei Bronzeplatten angebracht sind. In der Mitte befindet sich eine bildliche Darstellung des Neuen Gewandhauses. Auf der linken und rechten Bronzeplatte sind folgende Inschriften zu lesen, verfasst in Großbuchstaben: 

HIER STAND DAS 1884 ERBAUTE GEWANDHAUS

IN DER VON MARTIN GROPIUS UND HEINRICH SCHMIEDEN ERRICHTETEN ZWEITEN HEIMSTATT DES GEWANDHAUSORCHESTERS MIT SEINER / LEGENDÄREN AKUSTIK WIRKTEN UNTER ANDEREM DIE DIRIGENTEN ARTHUR NIKISCH, WILHELM FURTWÄNGLER UND BRUNO WALTER. / DER IM ZWEITEN WELTKRIEG SCHWER BESCHÄDIGTE BAU WURDE IM MÄRZ 1968 GESPRENGT.

Die Gedenktafel, die an den Standort des Neues Gewandhauses erinnert, ist zusammen mit dem Mendelssohn-Ufer als Station 11 Bestandteil des Leipziger Notenbogens

Stand: 26.09.2023

Bildergalerie - Gedenktafel – Standort Neues Gewandhaus

Historisches Bildmaterial - Gedenktafel – Standort Neues Gewandhaus

Gedenktafel – Standort Altes Gewandhaus

Universitätsstraße 16 / Städtisches Kaufhaus | Ortsteil: Zentrum

Seit dem 25. November 2006 erinnert am Städtischen Kaufhaus in der Universitätsstraße eine extravagante Bronzetafel an den früheren Standort des ersten Gewandhaussaals. Dieser befand sich im Alten Gewandhaus, dem ehemaligen Messehaus der Wantschneider und Lakenmacher. Dort erklang 1781 erstmals ein Konzert des Leipziger Orchesters. Das Haus gab dem Klangkörper später auch seinen Namen: Gewandhausorchester. 

Anlässlich des 225-jährigen Jubiläums des ersten Konzerts wurde die Gedenktafel eingeweiht. Sie schuf der Künstler Michael Stapf in der Chemnitzer Design-Werkstatt Laurin ZWO. Dort entstand auch die Gedenktafel – Standort Neues Gewandhaus, die an den zweiten Standort erinnert. Das Neue Gewandhaus wurde 1884 in der Beethovenstraße errichtet und während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt und 1968 gesprengt. 

Die Gedenktafel – Standort Altes Gewandhaus besteht aus einer langen, Kunststoff-Tafel, auf die drei Bronzeplatten angebracht sind. In der Mitte befindet sich eine bildliche Darstellung des damaligen Gewandhaussaals. Auf der linken und rechten Bronzeplatte sind folgende Inschriften zu lesen, verfasst in Großbuchstaben: 

HIER STAND DAS GEWANDHAUS, / DAS MESSEHAUS DER TUCHHÄNDLER

DIE KONZERTE, DIE HIER AB 1781 STATTFANDEN, WURDEN GEWANDHAUSKONZERTE GENANNT, UND IHR ORCHESTER WURDE / ALS GEWANDHAUSORCHESTER BERÜHMT. Der KONZERTSAAL HATTE EINE EXZELLENTE AKUSTIK. JOHANN ADAM HILLER / WAR DER ERSTE GEWANDHAUS-MUSIKDIREKTOR. SPÄTER WIRKTE UNTER ANDEREM FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY IN / DIESEM AMT. 1984 WURDE DER BAU ABGEBROCHEN UND AN SEINER STELLE DAS STÄDTISCHE KAUFHAUS ERRICHTET.

Die Gedenktafel, die an den Standort des Alten Gewandhauses erinnert, ist als Station 21 Bestandteil der im Jahr 2012 eröffneten Leipziger Notenspur.

Bildergalerie - Gedenktafel – Standort Altes Gewandhaus

Friedhof Thekla

Tauchaer Straße 134 | Ortsteil: Thekla

Es gibt keinen anderen Friedhof in Leipzig, der sich an einem so malerischen Ort befindet, wie der inmitten der Parthenaue gelegene Friedhof Thekla. Der jahrhundertealte Begräbnisplatz diente schon lange vor der Christianisierung den Slawen als Kultstätte. Bereits im 12. Jahrhundert wurde auf dem Hügel die Kirche Hohen Thekla aus Granitfindlingen errichtet. Die romanische Wehrkirche hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Trotz mehreren Bränden wurde sie immer wieder aufgebaut, ohne dass ihre Ursprünglichkeit verändert wurde. 

Idyllischer Friedhof in Hanglage


Die Kirche Hohen Thekla wird von einem 1,6 Hektar großen Friedhof umschlossen, der sich in einer Hanglage nach Süden erstreckt. Etwa 1.700 Grabstellen sind hier vorhanden. Zahlreiche interessante Grabmäler aus der Zeit des Barocks und des Klassizismus erinnern an die uralte Tradition dieses Friedhofs, der auch ausreichend Platz für neue Grabanlagen bietet. Neben einem Gefühl der Ruhe und des Friedens beeindruckt die Begräbnisstätte mit schattenspendenden Bäumen und einem morbiden Charme, den auch die uralten bemoosten Grabmale ausstrahlen. Neben Gräbern von ehemaligen Pfarrern der Kirche Hohen Thekla, die sich an der Rückseite des Gotteshauses befinden, entdeckt man beim Spaziergang auch das
Kriegerdenkmal 1914-1918 – Friedhof Thekla, das auf den Seitenfeldern die Namen von 54 im Ersten Weltkrieg Gefallenen aus Thekla aufführt. Nur wenige Meter entfernt befindet sich die Friedhofskapelle, die für etwa 40 Personen Sitzplätze bietet.

Gemeinsam mit den Friedhof Schönefeld und dem Friedhof Mockau zählt der Friedhof Thekla zu den Gemeindekirchenfriedhöfen Leipzig Nordost. 

Stand: 26.09.2023

Bildergalerie - Friedhof Thekla

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