Das Restaurant „Zunftkeller“ befindet sich im Haus des Handwerks, auch „Brandstetterhaus“ genannt. Dort hat auch die Handwerkskammer zu Leipzig ihren Sitz. Die Räumlichkeiten gehörten einst zum Druckerei- und Verlagsimperium des Kaufmanns und Verlegers Oscar Brandstetter. Der heute bereits von Weitem erkennbare monumentale und reich verzierte Neubaukomplex in Form eines fünfgeschossigen Stahlbetonbaus wurde zwischen 1906 und 1907 nach Entwürfen des Architekten Curt Nebel errichtet. Von den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg verschont, lief der Betrieb in dem Druckhaus in der DDR bis 1994 weiter. Nach einer umfassenden Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes zwischen 1995 und 1996 wurde der Zunftkeller zu Beginn des Jahres 1997 im ehemaligen Papierlager der Druckerei eröffnet. In den historischen Räumlichkeiten können die Gäste gutbürgerliche deutsche Küche genießen.
„Meisterlich arbeiten, zünftig speisen“ in der ehemaligen Druckerei
Die Fassade des Haus Gebäudes gestaltete Curt Nebel aufwändig mit 38 plastischen Darstellungen zum Thema Buchgewerbe und verbildlichte somit die Leipziger Polygraphiegeschichte auf einmalige Weise. Abgebildet sind unter anderem Symbole des Notenstichs, der Lithographie und der Buchbinderei sowie Darstellungen aus dem Arbeitsalltag des Buchgewerbes. Der Eingang des Zunftkellers wird von zwei Reliefs, welche Arbeiterszenen abbilden, umrahmt: Eines linkerhand des Portals trägt die Inschrift „Buchbinderei“, oberhalb der Eingangstür steht das Wort „Lithographie“ geschrieben. Zwischen den Reliefs hat sich der Architekt an der Fassade namentlich verewigt. Ein weiteres in die Fassade eingelassenes Relief bildet einen Bienenkorb ab, welcher an das gleichnamige Gasthaus von 1847 erinnert. Im Eingangsbereich des Restaurants befand sich früher der Stapelwender.
Das historische, gemütliche Stammkneipenflair wird den Gästen bereits nach dem Betreten des Zunftkellers mit Blick auf den urigen Tresen in seiner dunklen Holzverkleidung vermittelt. Unter dem Motto „Meisterlich arbeiten – zünftig speisen.“ werden gut bürgerliche deutsche Gerichte wie Rinderroulade, Zanderfilet, Bauernfrühstück und Schnitzel angeboten. Abgerundet wird das Angebot von einer Auswahl regionaler Weine, Bier vom Fass und Leipziger Spezialitäten wie Allasch, Gose und Brotschnaps.
Das sich neben dem Restauranteingang befindliche „Meisterzimmer“ bietet Platz für bis zu 25 Personen, in der Gaststube selbst gibt es bis zu 80 Plätze.
Stand: 15.09.2024