Im hinteren Teil des Rosentals gibt es auf dem Rosentalhügel – so ist er ausgeschildert – eine sehr gute Möglichkeit, Leipzig kostenfrei von oben zu betrachten. Man erreicht ihn am besten mit dem Rad oder zu Fuß. Wer mit der Straßenbahn ankommt, sollte an den Haltestellen „Am Mückenschlösschen“ oder „Stallbaumstraße“ aussteigen.
Der rund 20 Meter hohe Rosentalhügel entstand zwischen 1887 und 1896 durch Aufschüttung von 120.000 m³ Hausmüll (60.000 Pferdefuhren) und anschließender Begrünung. Er wird deshalb von den Leipzigern liebevoll Scherbelberg oder Monte Scherbelino genannt. Seit 1975 befindet sich dort ein stählerner Aussichtsturm, der 20 Meter hoch und 23 Tonnen schwer ist und mittels Hubschrauber-Einsatz errichtet wurde (Architekt: W. Horn). Im Sommer ist er im dichten Blattwerk des Auwaldes gut versteckt. Wer die 104 Stufen emporsteigen möchte, sollte schwindelfrei sein, denn der Turm wird beim Betreten mehrerer Personen oder starker Windböen in Schwingungen versetzt. Deshalb nennt man ihn im Volksmund auch Wackelturm. Der mühevolle Aufstieg lohnt jedoch, da man von oben einen herrlichen Ausblick über das Rosental und den Auwald hat und die Skyline von Leipzig betrachten kann. Nur der Fockeberg bietet in Leipzig einen ähnlich naturnahen Ausblick.
Bereits ab 1896 gab es auf dem Rosentalhügel einen 15 Meter hohen, hölzernen Aussichtsturm, der nach einem Entwurf von Hugo Licht – der auch das Neue Rathaus plante – in Form des frühen Jugendstils errichtet wurde. Beim schwersten Luftangriff, den Leipzig im Zweiten Weltkrieg erlebte, brannte der Aussichtsturm am 4. Dezember 1943 ab.