Wer das Torhaus Dölitz durchquert, entdeckt im Durchgang eine quadratische Gedenktafel aus weißem Marmor, die an eine bedeutende Persönlichkeit aus der Zeit der Völkerschlacht bei Leipzig erinnert: Fürst Józef Antoni Poniatowski.
Der polnische Nationalheld wurde am 16. Oktober 1813 von Napoleon zum Marschall von Frankreich ernannt, auch aufgrund seiner heldenhaften Verteidigung der Pleißeniederungen im Süden Leipzigs.
In deutscher und polnischer Sprache befindet sich auf der Gedenktafel folgende Inschrift:
FÜRST PONIATOWSKI
ZUM MARSCHALL V. FRANKREICH AM 16. OKTOBER 1813
ERNANNT – KÄMPFTE MIT 8000 POLNISCHEN SOLDATEN
DES VIII. KORPS AUF SEITEN NAPOLEONS
Poniatowski nahm an der Völkerschlacht als Oberbefehlshaber der polnischen Truppen teil. An der Spitze des VIII. Korps der Großen Armee Napoleons zeichnete er sich als besonders tapfer und fähig aus. Neben den Marschällen Marmont und Macdonald hatte sein Korps am 19. Oktober den Auftrag zur Verteidigung Leipzigs erhalten, während die napoleonische Armee seit dem Nachmittag des 18. Oktober den geordneten Rückzug über Lindenau in Richtung Saale vollzog.
Durch die vorzeitige Sprengung der Elsterbrücke an der Kleinen Funkenburg versuchte der durch zwei Schüsse verletzte Poniatowski mit seinem Pferd die hochwasserführende Elster zu überqueren. Dabei überschlug sich das Pferd und drückte ihn unter Wasser, so dass er ertrank. Man fand seinen Leichnam erst Tage später.
In Leipzig erinnert das Poniatowski-Denkmal am Poniatowskiplan an den beliebten Fürsten, der für einen eigenständigen polnischen Nationalstaat kämpfte.
Stand: 10.01.2024