Die Stadt Leipzig bewirtschaftete im Jahr 2025 insgesamt 30 Springbrunnen und vier Fontänen sowie über 30 Trinkwasserbrunnen. In der Nähe des Hauptbahnhofs, zwischen dem Schwanenteich und dem Wintergartenhochhaus, befindet sich eine der schönsten Brunnenanlagen der Stadt. Der sogenannte Schwanenbrunnen mit den zwei bronzenen Schwänen und einem Wasserspiel liegt etwas versteckt neben einer Grünanlage und ist selbst vielen Leipzigern nicht bekannt.
Der Brunnen wurde 1963 von der Leipziger Künstlerin Gisela Richter-Thiele geschaffen. Er fügt sich gut in das in den 1960er Jahren am Georgiring neuerbaute Ensemble an Büro- und Wohngebäuden mit Restaurants und Geschäften ein. Im Jahr 1993 wurde die Brunnenanlage saniert und neugestaltet. Die beiden Schwäne aus der Brunnenanlage von 1963 blieben erhalten.
Gisela Richter-Thiele gilt als bedeutende Vertreterin der Leipziger Bildhauerschule. Sie wurde 1916 in Leipzig als Tochter des Bildhauers Alfred Thiele, der an der Kunstgewerbeschule Leipzig lehrte, geboren. Von 1933 bis 1939 studierte sie dort ihm in der Fachrichtung Plastik. Die Künstlerin schuf zahlreiche figürliche Plastiken und Skulpturen, die sich harmonisch in den öffentlichen Raum einfügten. Erhalten geblieben ist von ihr auch das szenische Sandsteinrelief „Transport und Handel“, das sie für das damalige HO-Warenhaus in der Petersstraße schuf (heute: NEO Leipzig).
Stand: 20.04.2025