Das malerisch gestaltete Wohn- und Geschäftshaus befindet sich am Südende der Petersstraße und gilt als eines der schönsten Leipziger Bauten. Es wurde 1887 bis 1889 nach Plänen von Arwed Rossbach errichtet. Bei der Gestaltung verwendete Rossbach Elemente der deutschen und niederländischen Renaissance. Davon zeugen die mit Arabesken, Terrakottenverblendungen und Säulen verzierte Fassade, der dreigeschossige Eckerker, der bemalte Putz sowie die beiden prächtigen Giebel im Dachbereich.
Auftraggeber für den Bau war der Seifenfabrikant Heinrich Louis Klinger, von den Leipzigern auch „Seefen-Klinger“ genannt. Ihm und seinem Vater gehörten vier Grundstücke in der Schlossgasse und Petersstraße. Für den Bau von Klingers Haus ließ er 1880 das vorherige Gebäude abreißen. In diesem hatte sein Sohn, der bedeutende Künstler Max Klinger, das Licht der Welt erblickt. Seit 2008 erinnert am Haus eine Gedenktafel an ihn.